Mittelschwaebische Nachrichten
Das Günzburger Finanzamt und sein Sitz im Schloss
● Das Finanzamt Günzburg ist für den kompletten Landkreis Günzburg zuständig. In seinem jetzigen Umfang ist es aus den ehemaligen Amtsbezirken der Finanzämter Günzburg und Krumbach entstanden. Ab 2013 wurde zudem die Zentralfinanzkasse Krumbach aufgebaut. Sie gehört zum Finanzamt Günzburg und betreut die umliegenden Finanzämter Dillingen, Neu-Ulm, Nördlingen mit Donauwörth, Augsburg Land und Augsburg Stadt.
● Geleitet wird das Günzburger Finanzamt von Petra Bergmüller und ihrem Stellvertreter Markus Schwägerl. 134 der insgesamt 190 Beschäftigten sind am Standort Günzburg tätig. Sie arbeiten im Schloss und im benachbarten Minholzhaus, das im Zuge der Gesamtsanierung ebenfalls umgebaut werden soll.
● Das Günzburger Stadtschloss ist das einzige von den Habsburgern erbaute Schloss in Deutschland. Zusammen mit der Hofkirche wurde es in den Jahren 1577 bis 1586 unter Erzherzog Ferdinand II. von Tirol erbaut. Hier residierte sein zum Markgrafen erhobener Sohn Karl von 1609 bis 1618. Baumeister des RenaissanceSchlosses war Alberto Lucchese.
● Nach einem großen Brand im Jahr 1703 baute Valerian Brenner die Anlage im Stil des Barocks wieder auf. 1767 wurden unter anderem die Fassaden unter der Leitung von Joseph Dossenberger mit einer aufwendigen spätbarocken Fassadenmalerei versehen, deren letzten Rest man 1960 abgeschlagen hatte. Ein tief greifender Umbau fand um das Jahr 1866 statt – hier wurden sämtliche Dächer erneuert bis auf das Mansardwalmdach des Hauptgebäudes. Der ehemalige Stadtmauerturm erhielt einen blechgedeckten Spitzhelm. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs gingen beim Wiederaufbau Ausstattungsstücke wie die barocke Haupttreppe, Fenster und Türen verloren, auch sämtliche historischen Putze verschwanden.
● Das Stadtschloss beherbergt heute neben dem Finanzamt auch das Günzburger Rathaus mit der TouristInfo und dem Bürger-Service-Center. Durch den Umbau des Finanzamtsflügels ist ein neues Servicezentrum entstanden. (rjk)