Mittelschwaebische Nachrichten
Den Sieg festgehalten
Bayernliga Die Günzburger und ihr neuer Trainer starten mit einem Wunschergebnis in die Handball-Runde. In einer torarmen Partie entscheiden letztlich Abwehraktionen
Unterhaching Nach einem nervenaufreibenden Spiel haben sich die Handballer des VfL Günzburg gleich zu Beginn der BayernligaSaison die ersten zwei Auswärtspunkte gesichert. Sportlich ist das ein Einstand nach Maß für Coach Gábor Czakó, insbesondere, da es der erste Sieg der Günzburger in der Hachinga-Halle überhaupt war.
Normalerweise bereitet man sich auf jeden Gegner intensiv mit Videos vor. Gerade am ersten Spieltag gibt es diese aber noch nicht und man fährt ein wenig ins Blaue hinein. Noch wichtiger als sonst ist es deshalb, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren.
Das erste Tor gehörte dem Gastgeber. Das sollte aber auch die einzige Führung für den HT München bleiben. Direkt im nächsten Angriff konnte der beste Günzburger Werfer an diesem Tag, Pascal Buck, ausgleichen. Bis zum 5:5 ging es munter hin und her, danach fand die Abwehr um Torwart Patrick Bieber zum ersten Mal gut ins Spiel hinein und ließ bis zum Ende der ersten Halbzeit lediglich vier weitere Tore zu.
Doch auch bei Günzburger Ballbesitz dominierte die Abwehr – die des Gegners. Kaum gelang es, Lücken in die Reihen der engagiert verteidigenden Münchner zu reißen und wenn mal ein Ball reinging, dann aus dem Rückraum oder von Außen. Aber Handball kann manchmal einfach sein. Dann reicht es, einfach weniger Tore als der Gegner zu bekommen. Mit einem verdienten Drei-Tore-Vorsprung gingen die Günzburger in die Kabine.
Die Gastgeber kamen hoch motiviert aus der Kabine und wollten das Blatt – wie in der Vergangenheit immer – zu ihren Gunsten wenden. Lautstark unterstützt von ihren Fans, schafften sie kurz nach Wiederanpfiff den Anschlusstreffer zum 12:13. Dieses Mal wollten die Günzburger den Einbruch aber um jeden Preis verhindern. Lediglich drei ließen sie zwischen der 41. und 55. Minute zu. Großen Anteil daran hatte Patrick Rösch, der sich ebenfalls mit einigen Paraden auszeichnen konnte. In dieser Phase betrug die Führung immer zwei oder drei Tore.
Weiterhin konnten im Angriff Tore lediglich mit höchstem Einsatz erzielt werden und auch die Gastgeber gaben jetzt alles. Das letzte Tor für seine Farben erzielte David Pfetsch in der 57. Minute. Der VfL führte 19:16. Danach ging vorne nichts mehr. Dafür lief die Abwehrmaschine auf Vollgas. Zu diesem Zeitpunkt war es komplett offen, wer am Ende siegreich aus dieser Materialschlacht herausgehen würde. Den Körpern wurde auf beiden Seiten alles abverlangt.
Nicht spielentscheidend, aber unglaublich wichtig war kurz vor Schluss der Ballgewinn von Jakob Hermann, ohne den München noch die Chance zu Ausgleich gehabt hätHT-Tore te. Der insgesamt stark verteidigende Michael Jahn konnte ein Kreisanspiel verhindern. Fast war der Ball wieder beim Gegner, damit war aber Jakob Hermann nicht einverstanden. Mit vollem Einsatz hechtete er hinterher. In dem anschließenden Gerangel behielt der Weinrote die Oberhand.
VfL Günzburg Bieber, Rösch; Bandlow (4/4), Pfetsch (1), Guckler, M. Jahn (2), S. Jahn, Buck (5), J. Hermann (3), Jensen, N. Hermann (1), Jäger (3), Leix, Körner