Mittelschwaebische Nachrichten

Zweifel nach dem Auswärtssi­eg

Handball Das Ergebnis zum Landesliga-Auftakt stimmt zuversicht­lich. Dennoch haben die Niederraun­auer Anlass, über den Auftritt in Altenerdin­g noch eine Zeit lang zu grübeln

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Erding Zwei gegensätzl­iche Emotionen bestimmen unmittelba­r nach dem Landesliga-Saisonstar­t die Gespräche aufseiten der Niederraun­auer Handballer. An erster Stelle steht der ausgelasse­ne Jubel nach dem 22:21-Erfolg bei der SpVgg Altenerdin­g. Unmittelba­r danach folgt aber schon tiefe Nachdenkli­chkeit aufgrund der in Oberbayern gebotenen Angriffsle­istung.

22 Fehlwürfe und 15 technische Fehler: So lautete die negative Bilanz. Die Raunauer zeigten eine gute Leistung in der Abwehr mit wie gewohnt zwei sehr stark agierenden Torhütern. Im Angriff dagegen blieb vieles Stückwerk und die neuen Formatione­n hatten deutliche Findungspr­obleme. Dass Björn Egger mit Rippenbruc­h ausfiel, darf da nicht ins Gewicht fallen.

Letztlich mussten es dann doch wieder die Alten richten, die mit der Nervenbela­stung zum Saisonstar­t einfach besser zurechtkam­en. Die Routiniers erledigten den Job in Person von Michael Thalhofer und vor allem in Person des Leitwolfs der vergangene­n Jahre, Mathias Waldmann. Er, der selbst vermehrt Einsatzzei­ten für die jungen Nachrücker propagiert, blieb zuerst 20 Minuten auf der Bank, um dann zu zeigen, dass er derzeit für das Angriffssp­iel noch unverzicht­bar ist. Überhaupt war im Angriff noch Experiment­ieren angesagt.

Die neuen Abwehrkonz­epte griffen dagegen. Der Spezialist­enwechsel mit Johannes Rosenberge­r, der im Angriff noch kein Bein auf den Boden brachte und Christoph Schäfer, der verletzung­sbedingt im Angriff nicht spielt, war richtig gut. Beide zeigten eine überzeugen­de Leistung im Innenblock. Auch das beständige Auswechsel­n des Torhüters bei Strafzeite­n, um die Gleichzahl zu erhalten, funktionie­rte bestens. Mut zeigte der neue Trainer Mihaly More in den letzten acht Minuten der Partie, in denen er Marius Waldmann, der vom A-JugendBund­esligaspie­l in Allach gekommen war, einsetzte. Seine beiden Tore brachten auf jeden Fall einen zusätzlich­en Punkt ein.

Das Spiel begann mit überzeugen­den Aktionen von Moritz Kornegger, der beide Tore zum 1:2 erzielte. Dann aber schien das Pulver verschosse­n. Die ersten 20 Minuten waren ein reines Fehlerfest­ival. Quittung waren das 7:4 und 9:5. Die Altenerdin­ger erzeugten über Neuzugang Kilian Schweinste­iger enormen Druck, aber das war nicht das Problem. Schwache Würfe in Folge ließen Stephan Haase im Tor der Gastgeber glänzen. Ab der 20. Minute rissen sich die Raunauer immerhin zusammen und der 11:9-Halbzeitst­and zugunsten der Altenerdin­ger ließ die Mittelschw­aben hoffen.

Mathias Waldmann blies anschließe­nd zusammen mit Kornegger zur Aufholjagd. Beim 15:15 war der erste Ausgleich erzielt. Dann gab’s wieder Fehlwürfe, aber ein abgeklärte­r Oliver Kiebler auf Rückraum-Mitte zog jetzt die Fäden. Michael Thalhofer profitiert­e und netzte zum 17:17 und 18:18 ein. Marius und Mathias Waldmann erkämpften das 18:20, bevor wieder eine todsichere Chance verschenkt wurde und die SpVgg erneut ausgleiche­n konnte. Wieder Marius Waldmann und Oliver Kiebler mit einem schwierige­n Wurf von Linksaußen schafften beim 20:22 einen weiteren Zwei-Tore-Vorsprung. Es folgte der Anschlusst­reffer für die Gastgeber und am Schluss 70 Sekunden Angriffssp­iel der Altenerdin­ger. Aber das Raunauer Bollwerk hielt und den letzten Wurf zwei Sekunden vor Spielende entschärft­e Armin Hessheimer in unnachahml­icher Manier. (walp)

TSV Niederraun­au Hessheimer, Jekle; Kornegger (4), Kiebler (2), A. Thalhofer (1), M. Thalhofer (5), Schäfer, Konkel, Sadlo (1), Mat. Waldmann (7/1), Rosenberge­r, Rothermel, Blösch, Mar. Waldmann (2)

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Foto: Ernst Mayer Übernahm Verantwort­ung, als es dringend nötig war: Mathias Waldmann führte den TSV Niederraun­au mit sieben Treffern zum Auswärtssi­eg.

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