Reinschauen bei der Feuerwehr

Aktionstag Am kommenden Wochenende stellen sich die Einsatzkräfte im Landkreis Günzburg den Bürgern vor. Das ist dabei geboten

Landkreis Für die 1037 Feuerwehren im Regierungsbezirk Schwaben ist es nicht immer ganz einfach, den gesamten kommunalen Brandschutz ehrenamtlich und mit sehr großer Verantwortung zu stemmen. Vieles muss durch die Kommunen im Landkreis finanziert werden, sei es ein neues Fahrzeug oder ein größeres Feuerwehrhaus, manche Personalknappheit muss durch die ehrenamtliche Mannschaft tagsüber selbst mit nachbarlicher Löschhilfe mühsam ausgeglichen werden und die Nachwuchswerbung ist wie bei jedem Betrieb auch bei der Feuerwehr ein Dauerthema, so Kreisbrandrat Robert Spiller.

Gerade deshalb freut sich jede freiwillige Feuerwehr, wenn die Bürger, aber auch die Haus- und Gewerbebesitzer dieses wichtige Thema beim Aktionswochenende „Reinschauen bei Deiner Feuerwehr“durch einen Besuch aufnehmen. „Die Feuerwehren helfen ihnen im Notfall, unterstützen sie die Feuerwehren durch ihren Besuch, ist eine Bitte aller schwäbischen Feuerwehren“, so Spiller.

Erstmalig und bislang bayernweit einmalig organisiert der Bezirksfeuerwehrverband Schwaben für alle Feuerwehren im Regierungsbezirk dazu einen „Schwäbischen Feuerwehrtag“. Dabei wird der „Reinschauen-Tag“für die Bürger im Landkreis Günzburg am Sonntag, 22. September, stattfinden. Die genauen Reinschau-Termine im Landkreis sind auf der Internetseite des Kreisfeuerwehrverbandes (www.kfv-gz.de) zu entnehmen.

Ziel der Feuerwehr-Aktion ist es, weder die Feuerwehren als „coole Helden“noch als „Feierwehr“zu präsentieren, sondern den Bürgern ihre eigene Feuerwehr, gleich welcher Ortsgröße, vorzustellen und deren Wichtigkeit aufzuzeigen. Wo ist denn überhaupt meine Feuerwehr? Wie ist meine Feuerwehr untergebracht und ist sie auch zeitgemäß ausgerüstet? Hat meine Feuerwehr bei Tag und Nacht genügend Personal? „Machen sie sich ganz einfach einen Eindruck von ihrer Feuerwehr, es gibt viele Fragen, die eine Antwort am Reinschauen-Tag verdienen“, sagt Spiller.

Mancher wird vielleicht auch ein überaltertes Löschfahrzeug oder ein beengtes Feuerwehrhaus sehen, Ehrlichkeit sollte an diesem Tag auch eine Rolle spielen und Probleme werden nicht unter den Tisch gekehrt.

„Unsere Feuerwehren tun zur Schadensminderung alles Menschenmögliche“, versichert Spiller. Dieses Hilfeleistungssystem, das eine Pflichtaufgabe einer jeden Stadt und Gemeinde ist, hat sich auch bei uns seit über 150 Jahren bewährt.

Schwabenweit hat nur die Stadt Augsburg eine große Berufsfeuerwehr, alle anderen Feuerwehren sind freiwillig und ehrenamtlich aufgestellt. Stellen müssen sich die Feuerwehren der Zukunft, eine wirklich sehr große Aufgabe im Wandel der Gesellschaft, wo fast nur noch das „Ich“zählt und das „Wir“verdrängt wird, sagt Spiller. „Was unsere Feuerwehren leisten, ob bei Brandeinsätzen, der technischen Hilfeleistungen oder zur Schadensminderung bei Unwettereinsätzen, ist gigantisch“.

Alle Bürger und Gewerbetreibende einer Kommune profitieren von ihrer Feuerwehr, denn nur sie ist am schnellsten vor Ort. Die tägliche Berichterstattung erbringt den Beweis, ohne die Feuerwehren wird’s brenzlig.

Foto: Edith Petrik/KFV Günzburg Sie rühren gemeinsam die Werbetrommel für das kommende Aktionswochenende: (von links) der künftige Kreisbrandrat Stefan Müller und der jetzige Kreisbrandrat Robert Spiller.