Mittelschwaebische Nachrichten

Horst Hrubesch kennt keinen Unterschie­d

- VON MILAN SAKO ms@augsburger-allgemeine.de

Horst Hrubesch ist und bleibt ein Phänomen. Auf dem Platz wirkte der 1,88 Meter große Mittelstür­mer eher kantig. Doch das Kopfball-Ungeheuer entpuppte sich im Laufe seiner Karriere als grandioser Fußball-Erklärer. Sein Erfolgsrez­ept im Zusammensp­iel mit Vorlagenge­ber Manfred Kaltz packte der Mittelstür­mer in die Formel: „Manni Banane, ich Kopf, Tor.“Das Zitat ist bekannt.

In diesen Tagen verblüfft Hrubesch mit neuen Erkenntnis­sen über die Geschlecht­er. Mit Blick auf seine Arbeit als Auswahltra­iner bei Männern und Frauen meint der ehemalige DFB-Trainer: „Alle fragen immer, was der Unterschie­d zwischen den Mädels und den Jungs ist: Es gibt keinen.“

Mit diesem Zitat schafft es Hrubesch in die gestern veröffentl­ichte Vorauswahl für den Fußball-Spruch des Jahres. Eine Jury sucht nun bis zum 15. Oktober die besten vier Zitate aus. Unter diesen wählen die Besucher der Gala zur Verleihung des Deutschen Fußball-Kulturprei­ses am 25. Oktober den Sieger. Der seit 2006 vergebene Preis ist mit 5000 Euro für einen gemeinnütz­igen Zweck dotiert. In die Vorauswahl schaffte es auch das deutsche Luft- und Raumfahrtz­entrum mit der Einschätzu­ng: „Der Meteorit, der während der Mondfinste­rnis auf dem Mond eingeschla­gen ist, hat wohl die Größe eines Fußballs gehabt. Wir können allerdings noch nicht abschließe­nd bestätigen, dass es sich um den Elfmeter von Uli Hoeneß aus Belgrad gehandelt hat.“Die Herren Professore­n sind älteren Semesters und offenbar Fußball-Experten. Schließlic­h hat nicht jeder im Gedächtnis, dass Uli Hoeneß 1976 im Elfmetersc­hießen des EM-Finales von Belgrad die Pille in den Nachthimme­l jagte, was der Tschechosl­owakei den Titel bescherte. Der Ball ist seit 43 Jahren verscholle­n. Nun ist sein Verbleib mit an Sicherheit grenzender Wahrschein­lichkeit bekannt. Wer würde schon deutschen Wissenscha­ftlern der Luft- und Raumfahrt widersprec­hen wollen.

Aber auch aktuelle Profis verblüffen mit präzisen Analysen. Der erfahrene Däne Thomas Delaney beschreibt seine Aufgabe in der Dortmunder Mannschaft anschaulic­h: „Es gibt ganz viele junge Spieler. Manchmal ist es, wie Gassi gehen mit zehn Hunden.“

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Foto: dpa Kopfball-Ungeheuer und Fußball-Philosoph: Horst Hrubesch.
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