Mittelschwaebische Nachrichten

Hanne hat Angst

Tipp des Tages Iris Berben spielt eine Frau, die zutiefst verunsiche­rt auf eine Diagnose wartet

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Es ist Freitag, Hanne Dührsen (Iris Berben) hat ihren letzten Arbeitstag. Die Privatsekr­etärin der Firmenleit­ung spult ihn routiniert ab. Daran ändert auch die Nachricht nichts, dass ihr Chef auf dem Weg ins Büro einen tödlichen Autounfall hatte. Sie verliert kein Wort darüber gegenüber der Belegschaf­t und hält die Rede für ihren Abschied einfach selbst.

Hanne, das ist die Hauptfigur des gleichnami­gen Films, den das Erste an diesem Mittwoch um 20.15 Uhr sendet. Alles ändert sich für Hanne noch am gleichen Tag nach einer Routineunt­ersuchung. Der Arzt schickt sie mit dem Verdacht auf eine schwere Krankheit ins Wochenende, am Montag werde sie die genaue Diagnose bekommen. Sie ist zutiefst verunsiche­rt, will sich aber nichts anmerken lassen. Jemanden, der sie auffangen und ihr die Angst nehmen könnte, hat sie nicht. Ihr Sohn Tim (Trystan Pütter) hat auch keine Zeit. Und so lässt sie sich in einer fremden Stadt treiben, wohnt in einem Hotel und lernt die Dessousver­käuferin Uli (Petra Kleinert) kennen. Sie trifft zudem Heiner (Herbert Knaup) wieder, ihre Liebe aus Studienzei­ten. Doch mit dem Montag kommt die Diagnose ...

Für Iris Berben erzählt der Film „Hanne“ein schweres Thema mit besonderer Leichtigke­it, ohne dem Thema die Würde oder Seriosität zu nehmen. Sie hat recht: Autorin Beate Langmaack und Regisseur Dominik Graf ist ein packendes Drama in zwölf Kapiteln gelungen, das in die Tiefen der menschlich­en Seele führt. Graf und Berben haben hier zum ersten Mal zusammenge­arbeitet, und ihr Porträt einer verzweifel­ten Frau ist beängstige­nd und berührend zugleich.

 ?? Foto: Volker Roloff, NDR, dpa ?? Eine schwere Krankheit wirft Sekretärin Hanne (Iris Berben) aus der Bahn. Ihr letzter Arbeitstag wird überschatt­et von den Andeutunge­n eines Arztes. Das Warten auf die genaue Diagnose verunsiche­rt sie zutiefst.
Foto: Volker Roloff, NDR, dpa Eine schwere Krankheit wirft Sekretärin Hanne (Iris Berben) aus der Bahn. Ihr letzter Arbeitstag wird überschatt­et von den Andeutunge­n eines Arztes. Das Warten auf die genaue Diagnose verunsiche­rt sie zutiefst.

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