Mittelschwaebische Nachrichten
Droht die Kirchenspaltung?
Reformdebatte Der Eichstätter Bischof Hanke sieht im „Synodalen Weg“große Gefahren
Eichstätt Der „Synodale Weg“ist gerade das Streitthema innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland: Zwar soll der Gesprächsprozess über deren Zukunft erst im Dezember beginnen. Bereits jetzt aber hat er das Potenzial, sie zu spalten – befürchten Bischöfe und Vatikan.
In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der
sagte nun auch Gregor Maria Hanke: „Ich sehe schon auch die Gefahr, dass wir die Einheit aufs Spiel setzen könnten.“Diese gelte es zu wahren. Zugleich machte der Eichstätter Bischof deutlich, dass der „Synodale Weg“„nicht zur Disposition“stehe.
Unmissverständlich ist jedoch Hankes Kritik an dem „Projekt“. Das war als Antwort auf den Missbrauchsskandal von den deutschen Bischöfen beschlossen worden – als „verbindlicher“Weg, der gemeinsam mit dem Zentralkomitee der Feldkirchen deutschen Katholiken, der obersten Laienvertretung, gegangen werden solle, wie es der Münchner Kardinal Reinhard Marx ausdrückte. Diskutiert werden soll unter anderem über „Sexualmoral“und „Priesterliche Lebensform“. Im Zölibat etwa sehen unabhängige Forscher einen Risikofaktor, der den sexuellen Missbrauch von Kindern begünstigen könne.
Hanke sagte: „Man hat sich sehr, sehr schnell auf (...) die Änderungen der Strukturen fokussiert und formuliert, die Kirche müsse sich ganz einfach der demokratischen Gesellschaft anpassen.“Allein Strukturen zu ändern, sei aber keine Lösung. Zudem beklagt er eine „Politisierung“: Es seien Erwartungen da, die schon lange in den Schubladen lägen, darunter die Einführung der Priesterweihe von Frauen. Auch fragt er sich, inwiefern Beschlüsse „mit Blick auf die universalkirchliche Gemeinschaft“überhaupt verbindlich sein können. »Leitartikel