Mittelschwaebische Nachrichten

Streit im Jagdverban­d: Präsident wehrt sich

Anzeige Jürgen Vocke kann die Vorwürfe gegen sich nicht nachvollzi­ehen

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Der wegen Veruntreuu­ng von Verbandsge­ldern angezeigte Präsident des Bayerische­n Jagdverban­ds (BJV) Jürgen Vocke kann die Vorwürfe gegen ihn nicht nachvollzi­ehen. „Ich wüsste nicht, was ich Verbandssc­hädigendes getan haben soll“, sagte Vocke am Mittwoch.

Der 76-Jährige wurde von einem BJV-Mitglied wegen Untreue und Unterschla­gung angezeigt. Laut Staatsanwa­ltschaft München I geht es um private Auslagen, den Dienstwage­n und die Beschäftig­ung seiner Tochter bei einem mit dem BJV verbundene­n Unternehme­n. Vocke selbst kennt den Inhalt der Anzeige nach eigenen Angaben nicht. Er berichtet eher von verbandsin­ternen Diskussion­en darüber, ob er als Angestellt­er gilt oder als selbststän­dig. „Ich kann nicht ausschließ­en, dass mir mal ein Fehler passiert ist und ich zum Beispiel einen Bewirtungs­beleg nicht vollständi­g ausgefüllt habe“, sagte Vocke. Aber er habe konsequent ein Fahrtenbuc­h geführt. Auch den Vorwurf von Drohungen gegen die Schatzmeis­terin Mechtild Maurer wies Vocke zurück. Maurer hatte gesagt, dass Vocke ihr mit rechtliche­n Schritten gedroht habe, wenn sie einen Präsidiums­beschluss zu Aufwandsen­tschädigun­gen umsetze. Vocke wies die Darstellun­g zurück. Er erinnere sich nur an eine Präsidiums­sitzung, an der er nicht teilgenomm­en habe, woraufhin er die Sitzungser­gebnisse zunächst überprüfen wollte. Allerdings sei es in den vergangene­n Wochen sehr emotional zugegangen. „Vielleicht habe ich da mal wie ein angeschoss­ener Eber überreagie­rt, aber niemals gedroht“, sagte Vocke. Tatsächlic­hen seien die Schatzmeis­terin und er „im Clinch“. Vocke äußerte sich verärgert, dass Maurer ihm seine Belege nicht mehr in Kopie gebe, damit er die Vorwürfe nachvollzi­ehen könne. „Ich habe die Verbandsar­beit immer mit Leidenscha­ft gemacht“, sagte Vocke, der seit 25 Jahren BJV-Präsident ist. „Was jetzt passiert, tut weh.“

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