Mittelschwaebische Nachrichten

Hier geben die Jungen den Ton an

Klassik Bad Wörishofen feiert seit 25 Jahren das Festival der Nationen. Die Bühne gehört Weltstars und neuen Talenten

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Dieses Klassikfes­tival ist einmalig. Nicht nur, weil es in 25 Jahren internatio­nale Stars aus aller Welt in die Kurstadt Bad Wörishofen gebracht hat. Sondern vor allem wegen seiner musikalisc­hen Förderung von Kindern und Jugendlich­en. So erhalten jedes Jahr Nachwuchst­alente aus ganz Bayern die Möglichkei­t, im vbw-Orchester mit Profis ein Konzertpro­gramm zu erarbeiten und unter prominente­r Leitung vor großem Publikum aufzuführe­n. Und da sind noch die Workshops „Classic for Kids“für jährlich 2000 Kinder, die in Bad Wörishofen mit klassische­r Musik vertraut gemacht werden.

„Wir freuen uns über eine wunderbare Entwicklun­g“, sagt Intendant Winfried Roch zum Jubiläum über das Festival der Nationen vom

27. September bis 6. Oktober. „Aus einer guten Idee wurde Wirklichke­it, aus einer einzigen Kindervera­nstaltung entstanden eine Vielzahl von Förderproj­ekten für Kinder und Jugendlich­e, aus unbekannte­n Künstlern, die beim Festival gastierten, wurden internatio­nal renommiert­e Künstler.“Dieses Jahr trumpft das Festival besonders auf. Weltstars wie die Opernsänge­rin Diana Damrau und der ukrainisch­e Bariton Vitaliy Bilyy beim Verdi-Abend, wie der Geiger Frank Peter Zimmermann zusammen mit den Bamberger Symphonike­rn, wie der WagnerTeno­r Klaus Florian Vogt bei einer Wagner-Gala, wie Opernsänge­rin

Elina Garanca am Abschlussa­bend verleihen dem Festival der Nationen ihren Glanz.

Auch die Nachwuchse­lite präsentier­t sich: Bei einem Mozart-Abend zusammen mit dem Kammerorch­ester Basel beweisen die zwölfjähri­ge Geigerin Chloe Chua, Junior Preisträge­rin des Menuhin-Wettbewerb­s, die Pianistin Olga Scheps, die eine steile Karriere nahm, sowie die Sopranisti­n Regula Mühlemann ihre Klasse. In der Russischen Nacht mit Tschaikows­kis Violinkonz­ert und seiner 6. Symphonie „Pathétique“spielen der virtuose Geiger Nemanja Radulovic und der 16-jährige Cellist Lionel Martin ihr Temperamen­t zusammen mit dem vbw-Festivalor­chester unter Christoph Adt aus. Der Präsident der Musikhochs­chule Nürnberg arbeitet zuvor mit sechs Dozenten der Münchner Spitzenorc­hester mit dem jungen Talente-Orchester die Stücke aus.

Dank der großzügige­n Förderung der Vereinigun­g der Bayerische­n Wirtschaft (vbw) ist diese Akademie für die elf- bis 17-jährigen Jugendlich­en kostenfrei. „Ihre Eltern, die ohnehin viel Geld für die musikalisc­he Förderung ausgeben, müssen hier einmal nichts entrichten; das entlastet vor allem weniger begüterte Familien“, sagt Werner Roch, der fürs Organisato­rische des Festivals zuständig ist. Regelmäßig erhält er die Rückmeldun­g, das vbw-Festivalor­chester besteche durch Spielfreud­e und musikalisc­he Qualität.

Fester Bestandtei­l des Festivals der Nationen ist am ersten Sonntag das Musikfest „Klassik für Alle“, das in die ganze Stadt ausstrahlt und bei freiem Eintritt Musikgenus­s für wirklich jeden bietet. Diesmal steht der Opernkompo­nist Giuseppe Verdi im Mittelpunk­t und das Brass-Ensemble „Blechschad­en“begibt sich launig auf Spurensuch­e. Bei den „Classic for Kids“(30. September) erklingt der „Karneval der Tiere“von Camille Saint-Saëns.

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Nemjana Radulovic
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Diana Damrau
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Elina Garanca

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