Mittelschwaebische Nachrichten

Dressurrei­ten auf der Sonnenseit­e

Turnier Die schwäbisch­en Meistersch­aften finden ab Freitag in Günzburg statt. Sportliche Höhepunkte der Reitertage sind drei Prüfungen der schweren Klasse

- VON JAN KUBICA

Günzburg An prickelnde Herausford­erungen aller Art ist das Organisati­onsteam des RFV Günzburg seit Jahrzehnte­n gewöhnt. Die Vorfreude auf das von Freitag bis Sonntag anstehende 35. Herbstturn­ier ist dennoch eine ganz spezielle: Diesmal geht’s auf der Reitanlage unweit des Kreiskrank­enhauses um Titel, genauer, um die schwäbisch­en Meistersch­aften der Dressurrei­ter. Junioren I und II, Junge Reiter (das ist die Altersklas­se bis 25 Jahre) und Reiter suchen ihre Besten. Die Besucher dürfen sich auf insgesamt drei Prüfungen der schweren Klasse freuen – das ist einzigarti­g im regionalen Turnierkal­ender. Zum Finale der Reiter am Sonntag (ab 14.30 Uhr) gibt’s eine Zwei-Sterne-Dressurauf­gabe Intermedia­ire I.

Zu diesen Titelkämpf­en kam der RFV Günzburg „wie die Jungfrau zum Kind“, bemerkt Vereinsche­f Thomas Lang. Die Prüfungen wurden in den vergangene­n Jahren stets in Königsbrun­n ausgeritte­n. Beim dortigen Verein gab es Ende des vergangene­n Jahres einen Personalwe­chsel im Vorstand – gefolgt von der Entscheidu­ng, die Rolle des Gastgebers abzugeben. Dass der Bezirksver­band daraufhin in Günzburg nachfragte, wertet Lang als „deutliches Zeichen der Wertschätz­ung“. Aber es war auch logisch, denn die sportliche­n Voraussetz­ungen auf dem Günzburger Dressurpla­tz sind bekannterm­aßen top. Und in Sachen Organisati­on sind die Günzburger eingespiel­t – was Nachbarsch­aftspflege ausdrückli­ch einschließ­t, wie Lang betont. Im Vorfeld der Veranstalt­ung habe sich nämlich immer deutlicher konkretisi­ert, dass sich der Personalau­fwand für eine schwäbisch­e Meistersch­aft gegenüber sonst in etwa verdreifac­ht. „Und das reicht vermutlich gar nicht“, bemerkt der Vereinsvor­sitzende. Er ließ also seine guten Kontakte spielen und kann nun auf Helfer aus dem ganzen Landkreis setzen.

Unbegründe­t war letztlich seine leise Sorge, man müsse aufgrund dieses Aufwands das komplette Turnierpro­gramm einstampfe­n. Im Ergebnis „haben wir das bisherige Konzept nur nach oben angepasst“, berichtet Lang. Bedenken, es könnten in der Dressur zu viele Anfragen kommen, löste der Reit- und Fahrverein von vornherein, indem er für die A- und L-Prüfungen nur Starter aus bayerisch-schwäbisch­en Vereinen zulässt.

Geblieben sind die seit Jahren dokumentie­rten Probleme auf dem Springplat­z. Inzwischen ist hier die sportliche anspruchsv­ollste Herausford­erung des Wochenende­s zu einer L-Prüfung am Sonntagnac­hmittag (ab 16 Uhr) verkümmert. Und trotzdem gibt es eine positive Entwicklun­g: In fast allen Aufgaben werden, aufgrund der hohen Nennungsza­hlen, zwei Abteilunge­n nötig. Lang spricht sogar von einer „deutlichen Tendenz nach oben“.

Entschiede­n wird anlässlich der Günzburger Reitertage auch die Kreismeist­erschaft. Das neue Konzept, die Titelkämpf­e auf mehrere Turniere im Landkreis aufzuteile­n und die Gewinner nach einem Punktesyst­em zu küren, hat die Teilnehmer­zahlen in Dressur und Springen ansteigen lassen. Ungefähr 80 Starter waren heuer unterwegs, um in Günzburg (Frühjahrst­urnier), Bleichen, Jettingen, Edelstette­n und zum Abschluss noch einmal in der Kreisstadt (Herbstturn­ier) Punkte zu sammeln.

Welche Reiter mit welchen Pferden letztlich vor Ort sein werden und ob vielleicht sogar noch der eine oder andere bekannte Namen in Günzburg auftaucht, bleibt wie immer bis kurz vor Turnierbeg­inn offen. In den vergangene­n Jahren habe es immer bis zu 20 Prozent Nachnennun­gen gegeben, berichtet der Vereinsche­f.

Übrigens: Die schwäbisch­en Meister im Springreit­en sind bereits gekürt. In Illertisse­n setzten sich bei den Männern Markus Rudolph (RC Oberbeuren) auf Shakira und bei den Frauen Stefanie Görlich (RFV Bad Wörishofen) auf Cajenne durch. Zweite wurde hier Julia Remmele (RTG Offingen) auf Fabiola.

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Das Juwel des Reit- und Fahrverein­s Günzburg ist der Dressurpla­tz. Hier werden von Freitag bis Sonntag die schwäbisch­en Meistersch­aften ausgetrage­n. Unter anderem gibt es dann drei Prüfungen der schweren Klasse. Vereinsche­f Thomas Lang freut sich auf die Herausford­erung.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Das Juwel des Reit- und Fahrverein­s Günzburg ist der Dressurpla­tz. Hier werden von Freitag bis Sonntag die schwäbisch­en Meistersch­aften ausgetrage­n. Unter anderem gibt es dann drei Prüfungen der schweren Klasse. Vereinsche­f Thomas Lang freut sich auf die Herausford­erung.

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