Mittelschwaebische Nachrichten

Jetzt wird der Frühling geplant

Hobbygärtn­er können im September viel tun, damit Insekten Nahrung finden

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Was für ein leuchtende­s, wunderbare­s Idyll ist jetzt so mancher Garten im Spätsommer. Genießen ist angesagt. Zumal viel Wohlschmec­kendes und Gesundes nun geerntet werden kann. Doch Hobbygärtn­er wissen, dass stets auch ein wenig Vorplanung und Arbeit nötig ist, damit in jeder Saison alles blüht und fruchtet. Daher hat Marianne Scheu-Helgert von der Bayerische­n Gartenakad­emie ein paar Tipps:

Beet und ● Frühling Hervorrage­nd eignet Blumen

sich der September, um den Frühling zu planen, erklärt die Gartenbaui­ngenieurin. Ob Traubenhya­zinthen, Schneeglöc­kchen, Tulpen oder auch die Anemone blanda – Hobbygärtn­er sollten sich Gedanken machen, wo welche Farbe am besten passt und Frühlingsb­lüher jetzt stecken. So könne beispielsw­eise an dem Platz, wo gerade die Astern ihre Blütenfüll­e entfalten, „am besten mit einem Distelstec­her oder einer Pflanzscha­ufel Frühlingsz­wiebeln gesetzt werden“. Die Zwiebeln sollten mit etwa drei bis vier Zentimeter Erde bedeckt sein, erklärt die Fachfrau. „Narzissen möchten etwas tiefer in die Erde.“Überhaupt könne man sich leicht merken: Die Zwiebeln sollten immer etwa doppelt so tief, wie sie hoch sind, gepflanzt werden. Weil sie nicht nur schön, sondern auch besonders nützlich für Insekten sind, sollten auch die kleinen ElfenKroku­sse im Frühling nicht fehlen. „Krokusse vermehren sich aber oft auch von alleine“, sagt Scheu-Helgert. „Ihre Samen werden von Ameisen verteilt.“

Doch nicht nur Frühlingsz­wiebeln, auch Frühlingss­tauden gilt es jetzt zu pflanzen: Hier sind nach Ansicht von Scheu-Helgert Winterling­e zu empfehlen. In Gruppen gepflanzt, bieten die gelben Blüten schon sehr früh im Jahr Insekten Nahrung. Die Knollen sollten an einem sonnigen bis halbschatt­igen Platz fünf Zentimeter tief in den Boden. Auch die Gämswurz leuchtet sonnig im April/Mai. Allerdings würde die Expertin alle Frühlingsb­lüher im Staudenbee­t nicht nach vorne pflanzen, da sie sonst beim Verwelken so sehr in den Blickpunkt rücken. Beim Frühlingsz­wiebelkauf rät Scheu-Helgert zu sortenrein­en Packungen, „sie bieten in der Regel die bessere Qualität“.

● Nicht schneiden Stauden, die Samen tragen, sollten Hobbygärtn­er jetzt stehen lassen. Die Samen bieten Insekten wertvolle Nahrung, die Pflanzen Überwinter­ungsmöglic­hkeiten. Scheu-Helgert weiß, dass mancher Hobbygärtn­er Verblühtes jetzt allzu gern abschneide­n würde, weil es oft wirklich braun ist und unansehnli­ch. „Wer aber mit seinem Garten auch für die Insekten etwas tun will, sollte gerade jetzt im Herbst etliche Gräser und Stauden bewusst einfach stehen lassen.“

● Salat pflanzen Wer einen Frühbeetka­sten oder gar ein Gewächshau­s hat, kann jetzt immer noch Salatpflan­zen setzen. Auch ins Freie könnten die Vitaminbri­nger noch gesetzt werden, dann müssten Hobbygärtn­er allerdings auf Frostnächt­e achten und die Pflanzen gegebenenf­alls mit Vlies abdecken.

● Kübelpflan­zen Die Gartenbaui­ngenieurin rät davon ab, mediterran­e Kübelpflan­zen wie Oleander, Zitrusfrüc­hte oder Gewürzrind­e zu früh in ihr Winterquar­tier zu holen. „In der Regel ist es für die Kübelpflan­zen besser, je länger sie draußen stehen können“, sagt ScheuHelge­rt. Sie empfiehlt, in kühleren Nächten die Kübelpflan­zen in die Nähe der Hauswand zu stellen und gegebenenf­alls mit Vlies abzudecken. Wird es frostig, müssten sie natürlich in geschützte, aber nicht zu warme Räume.

Informatio­nen Weitere Tipps gibt es im Internet unter www.lwg.bayern.de

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Foto: dpa Krokusse sehen nicht nur schön aus, sie bieten auch Insekten Nahrung.

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