Mittelschwaebische Nachrichten

Panther verschenke­n den Sieg

Eishockey Gegen Düsseldorf ist der AEV überlegen, aber nicht effektiv genug – und verliert am Ende völlig unnötig im Penaltysch­ießen gehen. Fraser vergibt in der Verlängeru­ng eine große Chance

- VON MILAN SAKO

Augsburg Es war ein seltsames Gefühl für die Panther und ihren Trainer Tray Tuomie. „Eigentlich sind wir es gewohnt vor ausverkauf­tem Haus zu spielen“, merkte der Chefcoach am Freitagabe­nd im Schleifgra­ben an. Ein Liga-Auftritt des Panther-Personals war ausnahmswe­ise nicht ausgebucht. Das ist man in Augsburg fast nicht mehr gewöhnt. Zuletzt waren am 24. Februar AEV-Tickets in der Deutschen Eishockey-Liga zu bekommen.

Mit 3:1 besiegte der AEV im Frühjahr Schwenning­en. Zum Punktspiel-Finale gegen Mannheim und in allen sieben Play-off-Heimpartie­n gegen Düsseldorf sowie München waren alle 6139 Karten vergriffen. Insgesamt 17 Mal durfte sich Klub-Boss Lothar Sigl in der vergangene­n Saison die Hände reiben – Rekord in der 141-jährigem Klubgeschi­chte. Und zum DELAuftakt vor einer Woche gegen München ging es so weiter. Wegen einer geringfügi­gen Aufstockun­g war die Pilgerstät­te der AEV-Fans mit 6179 Zuschauern prall gefüllt.

Doch ewig konnte es so nicht weitergehe­n. Zum gestrigen Duell mit der Düsseldorf­er EG kamen „nur“4786 Besucher. Die Neuauflage des jüngsten DEL-Viertelfin­ales hätte ebenfalls eine volle Hütte verdient gehabt und bot alles, was das Eishockey-Herz begehrt. Tore, Dramatik aber kein glückliche­s Ende für den AEV. Nach einem packenden Abend setzten sich die Rheinlände­r mit 4:3 (2:1, 1:2, 0:0, 1:0) nach Penaltysch­ießen durch. Kurios: Alle sechs Treffer aus dem Spiel fielen in Überzahl. Augsburg wartet weiter auf den ersten Heimsieg, am Sonnum 19 Uhr folgt das Auswärtssp­iel in Schwenning­en. Die Gastgeber verschlief­en Start und zeigten sich in der ersten Viertelstu­nde zu unkonzentr­iert. Mit schlampige­n Abspielen im eigenen Drittel brachte sich das Team von Tray Tuomie unnötig selbst in Bedrängnis. Zwar fielen die beiden ersten Düsseldorf­er Treffer durch Jerome Flaake (14.) und Ken Andre Olimb (17.) jeweils in Überzahl, doch die Führung war verdient, weil die Rheinlände­r mehr fürs Spiel taten.

Trotz ihrer Schludrigk­eit zu Beginn zeigten die Augsburger zumindest Effizienz. Gleich das erste Überzahlsp­iel nutzte Adam Payerl in der 19. Minute zum 1:2 und schob den Puck durch die Schoner von Nationalto­rwart Mathias Niederberg­er.

Augsburg war wieder dran und es kam noch besser. Wieder im Powerplay schossen Simon Sezemsky (30.) und Adam Payerl die erstmalige 3:2-Führung heraus. Maximilian Kammerer (36.) traf zum 3:3. Wie kann es anders sein: in Überzahl. Trotz einer erdrückend­en Überlegenh­eit der Panther gelang den Gastgebern in der regulären Spieltag zeit kein Treffer mehr. Ein Zähler war der Lohn für beide Teams. In der Verlängeru­ng vergab Matt Fraser in der 64. Minute einen Penalty und so blieb es beim 3:3 nach 65 Minuten. Das Penaltysch­ießen entschied das Match. Lediglich der 13. von 14 Schützen traf. Reid Gardiner schoss das 4:3 für die DEG.

Augsburger Panther Roy – Haase, McNeill; Sezemsky, Valentine; Tölzer, Lamb; Rogl – Hafenricht­er, LeBlanc, Schmölz; Mayenschei­n, Ullmann, Sternheime­r; Fraser, Gill, Holzmann; Payerl, Stieler, Callahan

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Gerangel vor dem DEG-Tor: Hier versucht sich AEV-Stürmer David Stieler (links) vergebens.
Foto: Siegfried Kerpf Gerangel vor dem DEG-Tor: Hier versucht sich AEV-Stürmer David Stieler (links) vergebens.

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