Mittelschwaebische Nachrichten
25 Wochen, die es in sich haben
Fünfundzwanzig Wochen. So viel Zeit ist jetzt noch bis zu den Kommunalwahlen am 15. März 2020. Ein halbes Jahr, das es in sich hat. Die Anspannung merkt man den Protagonisten schon jetzt mehr als deutlich an. In den Stadtund Gemeinderäten wird plötzlich stundenlang auch über vermeintliche Kleinigkeiten diskutiert, die jahrelang weitgehend demonstrierte Einigkeit scheint dahin. Meinungen zu Themen, die über Monate zementiert schienen, ändern sich plötzlich. Wahlgeschenke sind zu erwarten, nicht nur in Form von Kugelschreibern und Fußbällen, sondern auch in Gestalt größerer Wohltaten. Andere werden bitter enttäuscht – allein in den Reihen der Kreis-CSU hatten sich gleich mehrere erfahrene Politiker Hoffnungen auf die Landratskandidatur gemacht. Jetzt hebt der Kreisverband den mutmaßlich stärksten Kandidaten auf den Schild – und macht mit einem Beschluss deutlich, dass es dabei auch bleiben wird. Einstimmig haben die Gremien beschlossen, dass es am kommenden Samstag, wenn die offizielle Nominierung über die Bühne geht, keine Überraschungen geben wird. Hans Reichhart bleibt der einzige Bewerber um die Landratskandidatur an diesem Vormittag in Ellzee. Einstimmig haben Fraktion und Kreisverband dafür gestimmt – wohl auch mit dem Wissen, dass es für jeden anderen Bewerber nicht ganz so einfach geworden wäre, sich im März zu behaupten.
Die Grünen nämlich, die diese Woche angekündigt haben, den Landtagsabgeordneten Max Deisenhofer ins Rennen zu schicken, sehen sich nicht nur aufgrund der jüngsten Wahlergebnisse im Aufwind. Deisenhofer hätten viele auch zugetraut, bei einer Bürgermeister-Kandidatur in Krumbach den Amtsinhaber zu schlagen. Seine Chancen bei der Landratswahl sind ebenfalls nicht zu unterschätzen: Der Niederrauner, so sehen es Beobachter, könnte nicht nur aufgrund seiner Herkunft bei den Wählern im Landkreissüden und wegen seiner Bekanntheit im Handball bei den Sportenthusiasten punkten. Deisenhofer hat in seinem ersten Jahr als Landtagsabgeordneter bei vielen Sympathiepunkte gewonnen. Abgerechnet wird freilich erst am Wahlabend – in 25 Wochen wissen wir mehr.