Mittelschwaebische Nachrichten
Schorsch und die Scham
Des gibt’s doch gar et!
Mir isch neilich schier s’Blech weg g’floga, wia i g’hert han, dass sich in Schweden dia Leit jetzt schäma deand für dia Tatsach, dass se g’floga send. Also net d’Trepp na, sondern mit’m Flugzeig. A Wort gibt’s au scho d’rfür: „Flygskam“– Flugscham. „Alter Schwede!“, mecht ma eam fascht zuaruafa – „Nau fliag halt oifach nemme!“Aber es kommt no schlimmer, der Schamvirus scheint aschteckend zom sei. Bei ons schämat sich jetzt scho dia erschte weaga ihre SUVs. Ond manche sogar scho für ihre einscht so liabevoll aufgmotzte 3er BMWs. „Poserskam“, dät des in Schweden wahrscheilich hoißa. Dena erschta von deane wertgeschätzte Dezibelprovider send angeblich scho vor Scham d’Haar ausgfalla. „Dau brauchat se scho koi Schampoo mea“, sait der Heimerdinger Sepp, der sich wiederum vor lauter E-Bike-Scham sei Batterie ausbaut hat. Liabe Leit – des gibt´s doch gar et! Ma ko fei allt’s übertreiba, au des mit’m Schäma. I woiß von was i schwätz. I han mi selber lang gnua gschämt für meine Gommischtiefel. Glei so, dass i oft richtige Schwoissausbrüch kriagt han. An de Fiaß. Allawei wenn i se ozoga han. Desweaga ko i eich oins mit auf da Weg geaba: „Isch die Socke schwoissdurchtränkt, nau schämt ma sich, weil ma so schtenkt!“Also im Endeffekt schämt ma sich dann ja, weil ma sich schäma hat miassa, ond dau fällt mir prompt wieder ei, was mei Oma scho damals allawei g’sait hat zu mir: „Schäm Di net, lass dia andre doch reden, sonscht gat’s Dir so wia deane Schweden.“
Bis zom nägschda Mal!
Eier Schorsch.