Mittelschwaebische Nachrichten
Drei Eichen werden zum Problem
Eine Anliegerversammlung soll entscheiden, was mit den Bäumen geschehen soll
Ellzee Bedeutende gemeindliche Planungsvorhaben wie Flächennutzungsplan, Bebauungsplan und Straßenausbau standen auf der Tagesordnung des Gemeinderats Ellzee. Bei allen drei Projekten steht der Gemeinde das Ingenieurbüro Thielemann & Friedrich, Dinkelscherben, zur Seite.
Am Rohrer Weg in Ellzee östlich der B16 gibt die Gemeinde durch die Änderung des Flächennutzungsplans und der Aufstellung eines Bebauungsplans im Parallelverfahren einer heimischen Firma die Möglichkeit der Betriebserweiterung. Auf Empfehlung des Landratsamtes im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurde im bisherigen Planungsentwurf vorgeschrieben, dass auf dem neuen Gewerbegebiet in einem Radius von 120 Metern zu der angrenzenden Biogasanlage und Kompostieranlage keine Büroräume und keine Büronutzung möglich sind. Das Auftreten von erheblich belästigenden Gerüchen, wenn beide Betriebsbereiche in maximaler Auslastung arbeiten, konnte nicht ausgeschlossen werden. Ein zwischenzeitlich erstelltes Geruchsgutachten kommt jedoch zum Ergebnis, dass im Bebauungsplangebiet die zulässigen Grenzwerte für Gewerbegebiete zu jeder Zeit sicher eingehalten werden können. Der Vorschlag von Diplom-Ingenieur Günther Thielemann, deshalb die 120-Meter-Limitierung aufzuheben, wurde vom Gemeinderat einstimmig gutgeheißen. Aufgrund dieser Änderung müssen Bebauungsund Flächennutzungsplan noch einmal 14 Tage öffentlich ausgelegt werden.
Eine Korrektur ist im Bebauungsplan Haldenweg in Stoffenried notwendig. Bei der Planung der ersten Gebäude stellte sich heraus, dass Vorgaben für Geländeveränderungen an die bestehende Topografie angepasst werden müssen. Geländeauffüllungen bis maximal Oberkante Erdgeschossrohfußboden bleiben weiterhin zulässig, ebenso Abgrabungen bis maximal 30 Zentimeter unter der natürlichen Geländeoberfläche. Gestrichen wird jedoch der Satz, dass der Geländeverlauf gleichmäßig so herzustellen ist, dass keine Böschungen oder sichtbare Stützwände mit mehr als 30 Zentimetern Höhe entstehen. Schließlich stellte Thielemann den Planungsentwurf für den Straßenausbau „Am Hopfenberg“, ebenfalls in Stoffenried, vor. Für den Straßenkörper steht eine Ausbaubreite von fünf Metern zur Verfügung, nach Abzug der beiden Bordsteinkanten noch 4,75 Meter. Eine Wendemöglichkeit wird mit einer Breite von 9,75 Meter realisiert. Vorhandene Hecken werden so gut wie möglich erhalten. Ein Problem stellen drei bestehende Eichen dar, welche die Straßenbreite über eine Länge von 15 Meter auf 3,50 Meter verengen würden. Besser gefällt Bürgermeister Karl Schlosser die Alternative, die Eichen, deren Lebensraum durch den Straßenbau vermutlich sowieso eingeschränkt oder sogar genommen würde, zu fällen und dafür auf beiden Seiten der Straße versetzt an etwa fünf Stellen einem Baum oder Strauch zu pflanzen. Dies würde zur Verkehrsberuhigung beitragen. Die letzte Entscheidung soll jedoch einer Anliegerversammlung vorbehalten werden.
Einverständnis bestand, den Vereinen von Stoffenried den Neubau einer Lagerhalle für Vereinsinventar unmittelbar östlich des Hauser Baches zu ermöglichen. Der Grundstücksnachbar übernimmt die Abstandsfläche von dem zu nahe an sein Grundstück heranrückendes Gebäude, dafür erhält er das Wegerecht über das gemeindliche Grundstück zu seinem Areal. Für die Erstellung des Gebäudes, das eine Länge von 48 Meter und eine Breite von zwölf Meter erhält, gibt die Gemeinde einen Zuschuss von zehn Prozent. Alles Weitere wird in einem Pachtvertrag geregelt.
Keine große Begeisterung herrscht im Gemeinderat über die Erstellung eines Premiumwanderweges am Günzstausee zusammen mit der Gemeinde Waldstetten auf Antrag der Regionalmarketing Donautal-Aktiv. „Wer soll da wandern?“, wurde gefragt. Weiterhin wurde die Sorge geäußert, dass mit ständigen Beschwerden von Wanderern zu rechnen wäre. Außerdem gefällt nicht, dass Beschilderung und Unterhalt der Wege bei der Gemeinde verbleiben. Trotzdem entschied das Gemeindegremium, mitzumachen und die anteiligen Kosten von circa 4500 Euro für Planung und Umsetzung zu übernehmen, wenn Waldstetten die Maßnahme ebenfalls mitträgt.