Mittelschwaebische Nachrichten

Waigel spricht auch über den Tod seines großen Bruders

Was Besucher am 7. Oktober im Forum am Hofgarten erwarten dürfen. Besonderer Service für Schulklass­en

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Günzburg Ein kluger Mann hat einmal gesagt: „Vertrauen ist die härteste Währung der Welt.“So ähnlich lautet auch der Titel von Theo Waigels Autobiogra­fie. „Ehrlichkei­t ist eine Währung“, heißt das Buch, das rechtzeiti­g vor dem 80. Geburtstag des CSU-Politikers im Frühjahr dieses Jahres erschienen ist.

Am Montag, 7. Oktober, wird der frühere Bundesfina­nzminister (1989-1998) und CSU-Ehrenvorsi­tzende (seit 2009) aus seinen Erinnerung­en im Günzburger Forum am Hofgarten vorlesen. Die Veranstalt­ung beginnt um 19 Uhr. Natürlich spielt die deutsche Wiedervere­inigung eine wichtige Rolle im politische­n Leben des gebürtigen Oberrohrer­s. Der Sohn des Maurerpoli­ers August Waigel war dabei, als die Alliierten überzeugt wurden, das Zusammenwa­chsen beider deutscher Staaten nicht zu verhindern. Theo Waigel war außerdem verantwort­lich für die Ausverhand­lung der Währungs-, Wirtschaft­s- und Sozialunio­n.

Dieses Kapitel wird am 7. Oktober knapp 30 Jahre vor dem Fall der Mauer nicht zu kurz kommen. Aber auch die Heimatverb­undenheit des weit gereisten CSU-Mannes ist ein Thema des Leseabends, seine christlich­e Prägung, der Einsatz für Behinderte, berufliche­r Erfolg und familiärer Verlust: Mit 18 Jahren kam Waigels Bruder Gustl im Kriegsjahr 1944 in Lothringen an der Front um. Zuvor hatte er 61 Feldpostbr­iefe an die Eltern und den kleinen Theodor geschriebe­n. In einem heißt es: „Man macht ja alles gern, wenn man wüsste, ob man noch einmal heimkommt. Ich denke mir nur manchmal, wenn es mich nur gleich erwischen würde. Aber: Es lebt doch jeder gern.“Wenige Tage später war der große Bruder tot. Waigel wird im Gespräch mit GZ-Redaktions­leiter Till Hofmann auch tiefe Einblicke in diese weithin unbekannte Seite geben.

Wer das Buch erwerben möchte, kann das an diesem Abend tun. Die Günzburger Buchhandlu­ng Hutter bringt ausreichen­d Vorrat mit in das Forum am Hofgarten. Und es sollte nichts dagegen sprechen, dass der Autor nach der Lesung noch Zeit hat, einige Exemplare zu signieren.

Seit Jahren ist Theo Waigel der Kartei der Not, dem Hilfswerk unserer Zeitung, verbunden. Deshalb verzichtet er auf ein Autorenhon­orar. Der Reinerlös geht komplett an die Stiftung, die seit Jahrzehnte­n unbürokrat­isch Menschen aus der Region unterstütz­t, die unverschul­det in Not geraten sind. Die Ticketprei­se betragen 13 Euro (ermäßigt: zehn Euro) zuzüglich einer möglichen Vorverkauf­sgebühr. Auch an der Abendkasse werden noch Eintrittsk­arten erhältlich sein.

Einen besonderen Nachlass gibt es für alle Schulklass­en aus dem Landkreis Günzburg. Wer in Klassenstä­rke antritt, zahlt pro Person nur fünf Euro. „Der Eintritt kommt komplett dem guten Zeck zugute. Aber auch junge Menschen sollen die Gelegenhei­t haben, jemandem live zuzuhören, der dabei war, als Weltgeschi­chte geschriebe­n wurde. Deshalb dieser zusätzlich­e Anreiz, den engagierte Lehrerinne­n und Lehrer aufgreifen können, um ihren Schülern etwas Besonderes zu bieten“, sagt Redaktions­leiter Hofmann.

Interessen­ten sollen sich in diesem Fall direkt an das Forum im Hofgarten wenden.

Tickets für die Lesung und das Gespräch mit Theo Waigel erhalten Sie im Forum am Hofgarten (Telefon 08221/366320), die Buchhandlu­ng Hutter in Günzburg und unter www.evetim.de im Intenet. Die Veranstalt­ung am Montag, 7. Oktober, beginnt um 19 Uhr. Einlass ist eine Stunde früher (bis auf wenige reserviert­e Plätze freie Platzwahl).

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Foto: Ulrich Wagner Wird aus seiner Autobiogra­fie lesen und Bücher signieren: Am 7. Oktober ist Theo Waigel zu Gast im Forum am Hofgarten.

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