Mittelschwaebische Nachrichten

Plötzlich Rauch im Regionalzu­g

Strecke im Allgäu über Stunden gesperrt

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Woringen/Memmingen Zwischen hohen Maisfelder­n und weitläufig­en Äckern steht ein leerer Regionalex­press auf den Gleisen. Von außen sieht der Zug zwar unbeschade­t aus, es riecht allerdings verkohlt. Gerade noch war der Zug mit 60 Reisenden auf dem Weg von Kempten nach Ulm. Doch kurz vor Memmingen muss er plötzlich anhalten: Rauch steigt auf. Er zieht durch die Klimaanlag­e auch in die Waggons – und auf einmal muss alles ganz schnell gehen: Zugbegleit­er und Lokführer bringen auf freier Strecke alle Fahrgäste nach draußen. „Das Personal hat alles richtig gemacht. So wünscht man sich, dass es läuft“, sagt ein Sprecher der Bundespoli­zei. Die Bilanz: 17 Leichtverl­etzte, unter ihnen eine schwangere Frau.

Gegen 8.35 Uhr bemerkte der Lokführer am Dienstag, dass die Bremsen im mittleren Teil des Zuges noch angezogen sind. Dadurch hätten sich diese stark erhitzt, sagt der Notfallman­ager der Deutschen Bahn (DB), Ignaz Gestle. Rauch entwickelt­e sich, er zog vor allem in den hinteren Zugteil, sagt ein Sprecher der Bundespoli­zei. Der Lokführer stoppte sofort den Zug, der bei Woringen (Unterallgä­u) zum Stehen kam, und ging mit einem Feuerlösch­er gegen den Rauch vor. Zusätzlich verständig­te er die Feuerwehr und brachte mit dem Zugbegleit­er die Fahrgäste ins Freie.

Noch vor Ort behandelte der Rettungsdi­enst 17 Passagiere, die Rauch eingeatmet hatten. Die Fahrgäste erlitten laut Bundespoli­zei eine leichte Rauchgas-Vergiftung. Doch sie kamen größtentei­ls mit dem Schrecken davon: 16 von ihnen konnten ihre Fahrt mit einem Bus fortsetzen. Die schwangere Frau kam vorsorglic­h ins Krankenhau­s.

Die Strecke zwischen Bad Grönenbach und Memmingen war drei Stunden lang gesperrt. Gegen 11.30 Uhr wurde der eingleisig­e Streckenab­schnitt im Unterallgä­u wieder für den Zugverkehr freigegebe­n.

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