Mittelschwaebische Nachrichten

Gefährlich­e Fasern

Sanierung Asbest-Entsorger braucht Zulassung

-

Asbest riecht nicht, strahlt nicht, diffundier­t nicht. Und lange ist es kein Problem. Doch wenn am Haus Sanierunge­n stattfinde­n, muss das Material oft auch entfernt werden. Aber: Wer umbaut, muss dann zur Entfernung einen zugelassen­en Fachbetrie­b beauftrage­n. Denn der ungeschütz­te Umgang mit dem Stoff ist gefährlich – und der unerlaubte Umgang damit sogar ein Straftatbe­stand, der mit Freiheitss­trafen oder Geldstrafe­n geahndet werden kann. Darauf weist der TÜV Süd hin. Die Fachfirma brauche daher den Sachkunden­achweis TRGS 519.

Seit Mitte der 90er Jahre gilt zwar ein vollständi­ges Verwendung­sverbot für Asbest. Zuvor wurde der Stoff aber in vielen Komponente­n verwendet. Ab den 1930er Jahren wurde Asbest etwa in Zement, Bodenbeläg­en und Dachabdeck­ungen, aber auch bei Brandschut­zklappen in Lüftungska­nälen eingesetzt. Werden die Fasern eingeatmet, können sie sich in der Lunge festsetzen. Spätfolgen aus dem ungeschütz­ten Umgang mit Asbest sind häufig Krebserkra­nkungen.

In der Regel gehe von fest gebundenen asbesthalt­igen Baustoffen keine Gefahr aus, solange die Bauteile intakt sind, erläutert Peter Schenk, Experte für Gebäudesch­adstoffe beim TÜV Süd. Werden die Stoffe aber abgeschlif­fen, abgebürste­t, angebohrt, gesägt oder auch nur mit Druck gereinigt, lösen sich Fasern. Bei manchen Produkten geschehe das auch schon durch die natürliche Abnutzung oder durch Erschütter­ungen. tmn

 ?? Foto: Daniel Bockwoldt, tmn ?? Asbest kann zum Beispiel Krebs verursache­n – wer den Stoff entsorgt, muss daher Profi sein.
Foto: Daniel Bockwoldt, tmn Asbest kann zum Beispiel Krebs verursache­n – wer den Stoff entsorgt, muss daher Profi sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany