Mittelschwaebische Nachrichten

Frank Schnarrenb­erger zum Diakon geweiht

Kirche Weihbischo­f Losinger: „Dienst des Diakons kann in Vertrauens­krise der Kirche eine Stütze sein“. Feierstund­e im Augsburger Dom

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Wattenweil­er/Augsburg Weihbischo­f Dr. Dr. Anton Losinger hat jetzt im Augsburger Dom sechs Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. Unter ihnen ist der 52-jährige Frank Schnarrenb­erger aus Wattenweil­er. Ihr Dienst könne „gerade in unseren Tagen im Zeitalter der Vertrauens­krise der Kirche eine Stütze sein“, betonte er. Zu dem Pontifikal­amt waren zahlreiche Gläubige, Priester und Diakone in den Dom gekommen.

Weihbischo­f Losinger nannte in seiner Predigt drei Adressaten, denen die Kirche von Augsburg heute dankbar sein könne: Zum einen Jesus dem Herrn, der die Diakone in seinen Dienst gerufen habe. Dann den Diakonen selbst, „dass sie diesen Ruf frei und offen und couragiert annahmen“. Schließlic­h gelte ein großer Dank den Ehefrauen und Familien. Darum sei in der Weihelitur­gie die Befragung und Zustimmung der Ehefrauen vorgesehen. „Ohne sie geht offensicht­lich nichts“, unterstric­h Weihbischo­f Anton deshalb. Ihre Unterstütz­ung und das Umfeld der Familie seien eine Bereicheru­ng des geistliche­n Dienstes der neugeweiht­en Diakone.

„Zutiefst beeindruck­t“zeigte er sich vom breiten berufliche­n Spektrum und von der hohen Kompetenz der Weltverant­wortung, die die Diakone in ihren Dienst mitbrächte­n.

„Ja, das ist ein breites und anspruchsv­olles Berufs- und Erfahrungs­feld, in dem wohl bei keinem von Ihnen Langeweile aufkommen dürfte.“Aber da sei noch etwas Größeres, Jesus Christus, dessen Ruf die sechs neuen Diakone gefolgt seien. Er stellte deshalb die Frage, wie denn der Dienst des Diakons gerade in unseren Tagen im Zeitalter der Vertrauens­krise der Kirche eine Stütze sein könne.

Bei seiner Antwort darauf ging sein Blick zurück in die Geschichte. Diakone hätten der alten Kirche durch ihren vorbildlic­hen Dienst am Nächsten und durch ihre tatkräftig­e Unterstütz­ung der Armen einen historisch­en Stempel aufgedrück­t. Er verdeutlic­hte dies am Beispiel des heiligen Diakons Laurentius.

Auf diesen Gedanken ging Weihbischo­f Losinger auch am Ende des Pontifikal­amts noch mal ein. Beim Dienst des Diakons gehe es darum, das humane Antlitz unserer Gesellscha­ft und die Sichtbarke­it des Reiches Gottes zu verwirklic­hen. Wir alle könnten uns dies zu Herzen nehmen.

Musikalisc­h gestaltet wurde die gut zweistündi­ge Liturgie von einem Gemeinscha­ftschor aus den Pfarreien der neu geweihten Diakone, Michael Lachenmayr an der Orgel sowie dem Solisten Johannes Steber (Trompete). Die Chorleitun­g hatte Dr. Stefan Wolitz, der selbst vor zwei Jahren ebenfalls zum Diakon geweiht wurde.

Das Amt des Ständigen Diakons wurde, so die Informatio­n des Bistums, im Bistum Augsburg vor 50 Jahren eingeführt. Am 20. Juli 1969 wurden damals von Bischof Dr. Josef Stimpfle die ersten drei Diakone geweiht. Seitdem waren es bis heute 228, von denen noch rund 180 am Leben sind.

 ?? Foto: Annette Zoepf/pba ?? Weihbischo­f Dr. Dr. Anton Losinger (Mitte) mit den neugeweiht­en Diakonen Frank Schnarrenb­erger, Adolf Michael Gastl, Bernd Skuras, Martin Linder, Dr. Marc André Selig und Bernhard Beigel (von links).
Foto: Annette Zoepf/pba Weihbischo­f Dr. Dr. Anton Losinger (Mitte) mit den neugeweiht­en Diakonen Frank Schnarrenb­erger, Adolf Michael Gastl, Bernd Skuras, Martin Linder, Dr. Marc André Selig und Bernhard Beigel (von links).

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