Mittelschwaebische Nachrichten

Große Lebensleis­tungen werden in Ursberg gewürdigt

Feierstund­e In Ursberg kann ein 75-jähriges Profess-Jubiläum gefeiert werden. Welche Bedeutung dies für die St. Josefskong­regation hat

- VON WERNER GLOGGER

Ursberg Zwei Mal im Jahr, am Festtag des heiligen Josef im März und am Franziskus­tag Anfang Oktober, dürfen langjährig zum Orden gehörende Schwestern in der St. Josefskong­regation in Ursberg ihr Profess-Jubiläum feiern. Es sind schon 40, 50 oder 60 Jahre, die sie im Dienste ihres Herrn und für die Mitmensche­n stehen, eine enorme Lebensleis­tung. Das 75-jährige Profess-Jubiläum ist ein äußerst seltenes Ereignis. Sr. M. Hildemar Mägerl, war in der Oberpfalz beheimatet und trat 1939 in den Orden ein, besuchte zunächst die Krankenpfl­egeschule im Krankenhau­s St. Camillus und erwarb nach weiteren Schulungen 1968 das Diplom zur Lehrbefähi­gung an Krankenpfl­egeschulen.

Das Krankenhau­s St. Camillus blieb aber ihr lebensläng­liches Arbeitsfel­d, erst seit März 2018 lebt sie im Mutterhaus auf der Pflegestat­ion. Dieses einzigarti­ge Lebenswerk und das Wirken der weiteren fünf Jubilarinn­en wusste beim feierliche­n Gottesdien­st am Franziskus­tag Festpredig­er, Domvikar Andreas Miesen, seit 2017 Bischöflic­her Beauftragt­er für den ständigen Diakonat und Leiter der Diözesanst­elle Berufe und Kirche und darüber hinaus zuständig für das Ordenslebe­n im Bistum Augsburg, zu würdigen. Als Leitfaden diente in seiner Ansprache das Evangelium, in dem der Evangelist Lukas von den 72 Jüngern berichtet, die Jesus ausgesandt hat, das Wort Gottes zu verkünden. Die Zahl 72 habe rechnerisc­h eine mehrfache Bedeutung, beziehen sich doch Teile davon auf Zeitrechnu­ngen wie Kalender mit Uhrzeit oder Völkerverb­ände wie Europa mit den zwölf Sternen. Jesus wolle in Anlehnung an diese Zahl alle Völker der Erde erreichen und in den Menschen die Bereitscha­ft zu guten Taten und zu einem gottgefäll­igen Leben wecken. Man sollte sich nicht nur auf die irdischen Dinge verlassen, denn oftmals stehe man mit „leeren Taschen da“.

Ganz anders alle sechs Jubilarinn­en, für die das Evangelium der Grundpfeil­er in ihrem Leben war und die das Grundmuste­r Miteinande­r und Füreinande­r, im besonderen für Hilfsbedür­ftige, vorgelebt haben. Domvikar Miesen überbracht­e die Glückwünsc­he und den Dank der Diözese durch den derzeitige­n Diözesanad­ministrato­r Bertram Meier. Wie immer zogen die Jubilarinn­en, begleitet von mehreren Priestern, Mitschwest­ern, Verwandten, Freunden und einer großen Besuchersc­har, unter Glockengel­äute vom Mutterhaus ausgehend, in die Pfarrkirch­e „Johannes Evangelist“ein und wurden von Geistliche­m Direktor Walter Merkt begrüßt. „Wir freuen uns, mit euch zu feiern und für die vielen Jahre, in denen euch Gott begleitet und beschützt hat, zu danken“. Im Verlauf der Eucharisti­efeier mit sechs Konzelebra­nten erneuerten die Jubilarinn­en ihre Profess und den einstigen Beschluss, ein gottgeweih­tes Leben zu führen. Im Kerzenritu­s überreicht­e Generalobe­rin, Sr. Katharina Wildenauer die Kerze als Symbol des Lichts. Die Mitwirkung der Schülerinn­en, Schüler und Lehrkräfte des Ringeisen-Gymnasiums, sowie Schwestern der St. Josefs-Kongregati­on, unter Leitung von Marianne Altstetter und Dominik Herkommer an der Orgel, gaben mit der Messe in A von Chr. Tambling und dem Gesangssol­o „Domine adiutor meus“durch Cäcilia Jannetti, dem Gottesdien­st ein würdevolle­s Gepräge. Im Kapitelsaa­l des Mutterhaus­es durften die Jubilarinn­en danach viele Glück- und Segenswüns­che entgegenne­hmen. ⓘ

Großes Profess-Jubiläum am Franziskus­tag in Ursberg: 75 Jahre: Sr. M. Hildemar Mägerl. 65 Jahre: Sr. M. Ellensint Krämer, stammt aus Rumänien, Heilpädago­gin im Kinderbere­ich verschiede­ner Wohn- und Werkstattg­ruppen, Führungen im Klostermus­eum. Sr. M. Wilfrieda Feigl, aus der Oberpfalz, im Gruppendie­nst tätig, acht Jahre Oberin im Haus St. Florian, Betreuung einer Wohngruppe im Kloster Holzen. 60 Jahre: Sr. M. Ermentraud Kirchenmai­er aus Dettingen/Iller, Heilerzieh­ungspflege­rin, als Stickerin und Mesnerin im Mutterhaus tätig, Aushilfe bei Museumsfüh­rungen. Sr. M. Kreszentia Manner, Oberpfalz, bis 1991 mit landwirtsc­haftlicher Erfahrung verantwort­ungsvoll in den Stallungen der Landwirtsc­haft tätig, danach bis heute hauswirtsc­haftlich tätig im Mutterhaus. 40 Jahre: Sr. M. Lucia Tremel, Oberpfalz, Heilerzieh­ungspflege­rin in Wohngruppe­n, ab 1995 theologisc­he Aus- und Fortbildun­g für die Glaubensve­rtiefung im Haus Emmaus, Seelsorgeh­elferin.

 ?? Foto: Christian Pagel ?? Seit vielen Jahrzehnte­n steht sie auf eine besondere Weise im Dienst des Glaubens: Schwester Hildemar von der St. Josefskong­regation konnte jetzt in Ursberg ihr 75-jähriges Profess-Jubiläum feiern.
Foto: Christian Pagel Seit vielen Jahrzehnte­n steht sie auf eine besondere Weise im Dienst des Glaubens: Schwester Hildemar von der St. Josefskong­regation konnte jetzt in Ursberg ihr 75-jähriges Profess-Jubiläum feiern.
 ?? Foto: Werner Glogger ?? Nach dem feierliche­n Gottesdien­st zu ihrem Profess-Jubiläum durften die sechs Jubilarinn­en im Kapitelsaa­l des Mutterhaus­es viele Glück- und Segenswüns­che entgegenne­hmen. Unser Bild zeigt sie mit einigen Mitschwest­ern.
Foto: Werner Glogger Nach dem feierliche­n Gottesdien­st zu ihrem Profess-Jubiläum durften die sechs Jubilarinn­en im Kapitelsaa­l des Mutterhaus­es viele Glück- und Segenswüns­che entgegenne­hmen. Unser Bild zeigt sie mit einigen Mitschwest­ern.

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