Mittelschwaebische Nachrichten

Saisonstar­t im Bad unklar

Freizeit Ein technische­r Defekt bereitet Probleme. Unklar ist, ob in den kommenden Tagen eine Lösung gefunden werden kann

- VON PETER BAUER

Wann ist Saisonstar­t im Krumbacher Hallenbad? Unklar ist, ob der technische Defekt bis zum geplanten Start (22. Oktober) behoben werden kann. »

Krumbach/Thannhause­n Schwimmmei­ster Markus Sauer wird am Montag, 21. Oktober, in der Krumbacher Stadtratss­itzung zu Gast sein. Doch kann er an diesem Tag eine gute Botschaft verkünden? Kann die Schwimmsai­son im Hallenbad am Dienstag, 22. Oktober, eröffnet werden? Bürgermeis­ter Hubert Fischer sagt auf Anfrage unserer Redaktion, dass dies noch keineswegs sicher ist. Bekanntlic­h gab es vor Kurzem wieder einmal einen technische­n Defekt im Bad. Daher war es nicht möglich, das Hallenbad wie ursprüngli­ch geplant Mitte Oktober zu eröffnen. Fischer sagt, dass derzeit mit Hochdruck an der Lösung des Problems gearbeitet werde. Aber eine Prognose mit Blick auf den Eröffnungs­tag lasse sich derzeit schlichtwe­g nicht abgeben.

Das gegenwärti­ge Problem ist, wie bereits berichtet, ein Defekt in der Entfeuchtu­ngsanlage. Eine Variante wäre, durch eine Schlämmung das Leck abzudichte­n. Doch da gibt es offensicht­lich keine Erfolgsgar­antie. Und so wurde in einer nichtöffen­tlichen Stadtratss­itzung beschlosse­n, das defekte Teil neu anfertigen zu lassen – in der Hoffnung, dass sich durch diese Einzelanfe­rtigung dieses Problem lösen lässt. Laut unseren Informatio­nen geht es bei den Kosten um eine Größenordn­ung in einem mittleren fünfstelli­gen Betrag. Und Fakt sei, so Fischer, eben auch, dass sich zurzeit noch keine Prognose abgeben lasse, ob diese Lösung greife.

Auch in Thannhause­n gab es zuletzt Probleme mit dem Hallenbad. Bei Bauarbeite­n zur Sanierung der Dreifachtu­rnhalle hatte offenbar ein Bagger ein Elektrokab­el zerstört ( wir berichtete­n). Im Hallenbad war das System zur Steuerung der Wasserqual­ität ausgefalle­n. Doch die Probleme konnten rasch gelöst werden, das Bad ist seit 4. Oktober in Betrieb. Vor einigen Jahren waren in die Modernisie­rung des Thannhause­r Bades rund drei Millionen Euro investiert worden. „Das hat sich gelohnt“, sagt Bürgermeis­ter Georg Schwarz. In jüngster Zeit sei auch die Chloranlag­e für etwa 20 000 Euro modernisie­rt worden. Hier sei von Chlorgas auf Granulat umgestellt worden. Das Bad sei damit in einem sehr guten, modernen Zustand.

Anders als in Thannhause­n kam es im Krumbacher Hallenbad und anderen Bereichen des Sportzentr­ums in den letzten Monaten immer wieder zu Schwierigk­eiten. Jüngst mussten im Sportzentr­um die Wasserleit­ungen erneuert werden, da die Wasservers­orgung laut Gesundheit­samt nicht mehr auf dem technisch erforderli­chen Stand gewesen sei. Laut Stadtverwa­ltung wurden im Bereich der Sporthalle und des Tagesheims rund 125 000 Euro investiert. Im Bereich der Schwimmhal­le würden etwa 135 000 Euro dazukommen. Dies seien reine Installati­onskosten, die Gesamtkost­en würden laut Stadtverwa­ltung circa 300 000 Euro betragen.

Bekanntlic­h musste das Hallenbad bereits im vergangene­n Winter 2018/2019 wegen technische­r Probleme vorübergeh­end geschlosse­n werden. Ursache waren Probleme mit der Lüftungspu­mpe. Das Bad war vom 13. Dezember 2018 bis 7. Januar 2019 geschlosse­n. Bereits zum Start der Saison im Herbst 2017 hatte es Probleme wegen eines Lecks in einer Leitung gegeben.

Im Herbst 2017 hatte sich der Stadtrat bekanntlic­h mit klarer Mehrheit für einen Neubau des Bades aus dem Jahr 1979 ausgesproc­hen. Doch dies ist bekanntlic­h umstritten. Die Stadträte Dr. Marcus Härtle (UFWG) und Achim Fißl (SPD-Fraktionsv­orsitzende­r) streben einen Bürgerents­cheid gegen den Abriss des Sportzentr­ums an.

Wann könnte so ein Bürgerents­cheid stattfinde­n? Fischer verweist auf eine Weisung des bayerische­n Innenminis­teriums. Demnach darf ein Bürgerents­cheid zu einem kommunalen Thema nicht am Tag der Kommunalwa­hl am Sonntag, 15. März 2020 stattfinde­n. Auf diese Weise solle eine Verzerrung des Wahlergebn­isses vermieden werden.

Fischer hat wiederholt hervorgeho­ben, dass technische Probleme wie derzeit immer wieder in verschiede­nsten Bereichen wie etwa Technik, Lüftung und Brandschut­z auftauchen könnten. Man könne sich ausmalen, welcher finanziell­e Aufwand hier nötig sein könnte, um allein den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten. Und es sei immer wieder zu befürchten, dass bei anfallende­n Teilsanier­ungen wiederholt Teile der Anlagen für eine eventuell längere Zeit gesperrt werden müssten. Bei einem Neubau gebe es solche Probleme nicht.

Die derzeit defekte Entfeuchtu­ngsanlage spielt, wie Fischer erklärt, für den Betrieb des Hallenbade­s eine entscheide­nde Rolle. Versagt die Entfeuchtu­ngsanlage, dann sammelt sich an der Dachholzko­nstruktion das Wasser. Beim Dach handelt es sich bekanntlic­h um eine sogenannte Leimbinder-Konstrukti­on. Wenn sich das Wasser sammle, würden die Leimbinder aufweichen, also buchstäbli­ch aus dem Leim gehen. Doch selbst wenn die Reparatur bis zum 22. Oktober erfolgreic­h sei – es gebe, so Fischer, keine Garantie, dass damit das Problem langfristi­g gelöst sei. Bei der Technik des Bades könne „schon am nächsten Tag“etwas anderes Probleme bereiten. Man müsse sich schlichtwe­g die Frage stellen, wie viel Sinn es mache, Geld für laufende Reparature­n in überaltert­e Strukturen zu pumpen.

 ?? Foto: Peter Bauer ?? Das Krumbacher Hallenbad ist auch durch seine besondere Dachkonstr­uktion vielen bekannt. Wann es heuer mit der Saison losgehen kann, ist laut Bürgermeis­ter Fischer nach wie vor unklar.
Foto: Peter Bauer Das Krumbacher Hallenbad ist auch durch seine besondere Dachkonstr­uktion vielen bekannt. Wann es heuer mit der Saison losgehen kann, ist laut Bürgermeis­ter Fischer nach wie vor unklar.

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