Mittelschwaebische Nachrichten
Saisonstart im Bad unklar
Freizeit Ein technischer Defekt bereitet Probleme. Unklar ist, ob in den kommenden Tagen eine Lösung gefunden werden kann
Wann ist Saisonstart im Krumbacher Hallenbad? Unklar ist, ob der technische Defekt bis zum geplanten Start (22. Oktober) behoben werden kann. »
Krumbach/Thannhausen Schwimmmeister Markus Sauer wird am Montag, 21. Oktober, in der Krumbacher Stadtratssitzung zu Gast sein. Doch kann er an diesem Tag eine gute Botschaft verkünden? Kann die Schwimmsaison im Hallenbad am Dienstag, 22. Oktober, eröffnet werden? Bürgermeister Hubert Fischer sagt auf Anfrage unserer Redaktion, dass dies noch keineswegs sicher ist. Bekanntlich gab es vor Kurzem wieder einmal einen technischen Defekt im Bad. Daher war es nicht möglich, das Hallenbad wie ursprünglich geplant Mitte Oktober zu eröffnen. Fischer sagt, dass derzeit mit Hochdruck an der Lösung des Problems gearbeitet werde. Aber eine Prognose mit Blick auf den Eröffnungstag lasse sich derzeit schlichtweg nicht abgeben.
Das gegenwärtige Problem ist, wie bereits berichtet, ein Defekt in der Entfeuchtungsanlage. Eine Variante wäre, durch eine Schlämmung das Leck abzudichten. Doch da gibt es offensichtlich keine Erfolgsgarantie. Und so wurde in einer nichtöffentlichen Stadtratssitzung beschlossen, das defekte Teil neu anfertigen zu lassen – in der Hoffnung, dass sich durch diese Einzelanfertigung dieses Problem lösen lässt. Laut unseren Informationen geht es bei den Kosten um eine Größenordnung in einem mittleren fünfstelligen Betrag. Und Fakt sei, so Fischer, eben auch, dass sich zurzeit noch keine Prognose abgeben lasse, ob diese Lösung greife.
Auch in Thannhausen gab es zuletzt Probleme mit dem Hallenbad. Bei Bauarbeiten zur Sanierung der Dreifachturnhalle hatte offenbar ein Bagger ein Elektrokabel zerstört ( wir berichteten). Im Hallenbad war das System zur Steuerung der Wasserqualität ausgefallen. Doch die Probleme konnten rasch gelöst werden, das Bad ist seit 4. Oktober in Betrieb. Vor einigen Jahren waren in die Modernisierung des Thannhauser Bades rund drei Millionen Euro investiert worden. „Das hat sich gelohnt“, sagt Bürgermeister Georg Schwarz. In jüngster Zeit sei auch die Chloranlage für etwa 20 000 Euro modernisiert worden. Hier sei von Chlorgas auf Granulat umgestellt worden. Das Bad sei damit in einem sehr guten, modernen Zustand.
Anders als in Thannhausen kam es im Krumbacher Hallenbad und anderen Bereichen des Sportzentrums in den letzten Monaten immer wieder zu Schwierigkeiten. Jüngst mussten im Sportzentrum die Wasserleitungen erneuert werden, da die Wasserversorgung laut Gesundheitsamt nicht mehr auf dem technisch erforderlichen Stand gewesen sei. Laut Stadtverwaltung wurden im Bereich der Sporthalle und des Tagesheims rund 125 000 Euro investiert. Im Bereich der Schwimmhalle würden etwa 135 000 Euro dazukommen. Dies seien reine Installationskosten, die Gesamtkosten würden laut Stadtverwaltung circa 300 000 Euro betragen.
Bekanntlich musste das Hallenbad bereits im vergangenen Winter 2018/2019 wegen technischer Probleme vorübergehend geschlossen werden. Ursache waren Probleme mit der Lüftungspumpe. Das Bad war vom 13. Dezember 2018 bis 7. Januar 2019 geschlossen. Bereits zum Start der Saison im Herbst 2017 hatte es Probleme wegen eines Lecks in einer Leitung gegeben.
Im Herbst 2017 hatte sich der Stadtrat bekanntlich mit klarer Mehrheit für einen Neubau des Bades aus dem Jahr 1979 ausgesprochen. Doch dies ist bekanntlich umstritten. Die Stadträte Dr. Marcus Härtle (UFWG) und Achim Fißl (SPD-Fraktionsvorsitzender) streben einen Bürgerentscheid gegen den Abriss des Sportzentrums an.
Wann könnte so ein Bürgerentscheid stattfinden? Fischer verweist auf eine Weisung des bayerischen Innenministeriums. Demnach darf ein Bürgerentscheid zu einem kommunalen Thema nicht am Tag der Kommunalwahl am Sonntag, 15. März 2020 stattfinden. Auf diese Weise solle eine Verzerrung des Wahlergebnisses vermieden werden.
Fischer hat wiederholt hervorgehoben, dass technische Probleme wie derzeit immer wieder in verschiedensten Bereichen wie etwa Technik, Lüftung und Brandschutz auftauchen könnten. Man könne sich ausmalen, welcher finanzielle Aufwand hier nötig sein könnte, um allein den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten. Und es sei immer wieder zu befürchten, dass bei anfallenden Teilsanierungen wiederholt Teile der Anlagen für eine eventuell längere Zeit gesperrt werden müssten. Bei einem Neubau gebe es solche Probleme nicht.
Die derzeit defekte Entfeuchtungsanlage spielt, wie Fischer erklärt, für den Betrieb des Hallenbades eine entscheidende Rolle. Versagt die Entfeuchtungsanlage, dann sammelt sich an der Dachholzkonstruktion das Wasser. Beim Dach handelt es sich bekanntlich um eine sogenannte Leimbinder-Konstruktion. Wenn sich das Wasser sammle, würden die Leimbinder aufweichen, also buchstäblich aus dem Leim gehen. Doch selbst wenn die Reparatur bis zum 22. Oktober erfolgreich sei – es gebe, so Fischer, keine Garantie, dass damit das Problem langfristig gelöst sei. Bei der Technik des Bades könne „schon am nächsten Tag“etwas anderes Probleme bereiten. Man müsse sich schlichtweg die Frage stellen, wie viel Sinn es mache, Geld für laufende Reparaturen in überalterte Strukturen zu pumpen.