Mittelschwaebische Nachrichten

„Der Hubert“und „die Katha“

Aufgefalle­n

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Ja mei, der Hubert Aiwanger. Jetzt hat er wieder mal was g’sagt. Was soll man da sagen? Sogar Markus Söder war gestern erst einmal sprachlos, als er mit der Äußerung konfrontie­rt wurde, die sein VizeMinist­erpräsiden­t in einer Rede vor Jägern zum Thema Taschenmes­serVerbot getan hat. Das Zitat lautet: „Deutschlan­d und Bayern wären sicherer, wenn jeder anständige Mann und jede anständige Frau ein Messer in der Tasche halten dürfte und haben dürfte.“Söder sagte lieber erst mal nix, sondern merkte zu der Äußerung nur schelmisch an: „So, wie sie gefallen ist, könnte sie von ihm sein.“

Katharina Schulze von den Grünen dagegen sagte gleich jede Menge. Sie nannte den Chef der Freien Wähler einen „Bierzeltmi­nister“, der zur „Selbstbewa­ffnung der Bürgerinne­n und Bürger“aufrufe, und merkte an: „Diese mittelalte­rlichen Vorstellun­gen zur Konfliktlö­sung sind hochnotpei­nlich für Bayerns stellvertr­etenden Ministerpr­äsidenten.“Das wiederum wollte Aiwanger so nicht stehen lassen. Er konterte: „Wer wie die Grünen für ein Taschenmes­serverbot eintritt und meint, damit Gewalttäte­r stoppen zu können, der ist hochnotpei­nlich.“

Die kulturelle­n Unterschie­de, die sich hier auftun, sind offensicht­lich. Man könnte, wie es auf neubayeris­ch heißt, auch von einem „clash of civilizati­ons“sprechen. Die Kluft zwischen Stadt und Land, zwischen München (Oberbayern) und Rahstorf (Niederbaye­rn) ist halt doch größer, als die Staatsregi­erung glauben machen will. Und ob „der Hubert“es so gemeint hat, wie „die Katha“meint, dass er es gemeint hat, ist auch noch nicht zweifelsfr­ei geklärt. Ja, was soll man da sagen?

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