Mittelschwaebische Nachrichten
Todes-Raser zeigen Reue
Polizist lieferte sich Rennen mit Biker
Deggendorf Zwei Männer testen auf einer kurvenreichen Strecke in Niederbayern ihr Können und liefern sich mit Motorrad und Sportwagen eine Verfolgungsfahrt. Als der PSstarke Audi TT RS außer Kontrolle gerät, stößt er mit einem entgegenkommenden Wagen zusammen – dessen Fahrer stirbt. Nun müssen sich die beiden Männer vor dem Landgericht Deggendorf verantworten. Zum Prozessauftakt am Montag übernahmen sie Verantwortung für das Geschehen und zeigten Reue. Der Witwe des Opfers sprachen sie ihr Bedauern aus.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 28 Jahre alten Bundespolizisten und dem 54 Jahre alten Maurer vor, im Juli 2018 bei Achslach (Landkreis Regen) ein verbotenes Rennen Auto gegen Motorrad veranstaltet und dabei den Tod eines Autofahrers verursacht sowie weitere Personen verletzt und gefährdet zu haben. Das Todesopfer ist ein 38 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Cham. Sein zehnjähriger Sohn, der als Beifahrer im Wagen saß, erlitt schwere Verletzungen.
Sichtlich bewegt richtete sich der angeklagte Autofahrer an die Witwe. Er habe sich psychologische und seelsorgerische Hilfe gesucht, weil er mit seinen Schuldvorwürfen nicht fertig werde. Um die Familie zumindest finanziell zu unterstützen, habe er eine Nebentätigkeit aufgenommen. Er überweise ihr monatlich 500 Euro. „Es tut mir unendlich leid, was passiert ist.“Der 54-Jährige sagte an die Witwe gerichtet, das entstandene Leid sei so groß, dass er keine Vergebung erwarte.