Mittelschwaebische Nachrichten

Finanzspri­tze für Günzburger Klinik

Freistaat bezuschuss­t die Geburtshil­fe

- VON STEFAN REINBOLD

Wattenweil­er Die Abteilung Gynäkologi­e und Geburtshil­fe der Kreisklini­k Günzburg erhält einen kräftigen Zuschuss. Allerdings muss dafür der Landkreis in Vorleistun­g gehen. Anfang September dieses Jahres wurde von der Staatsregi­erung die Richtlinie zur Förderung der Geburtshil­fe in Bayern insofern geändert, dass der Freistaat zur Stärkung und Sicherung der Geburtshil­feeinricht­ungen unter bestimmten Voraussetz­ungen den Landkreise­n und kreisfreie­n Städten beim Ausgleich des Defizits finanziell unter die Arme greifen kann.

Im Landkreis erfüllt nur das Kreiskrank­enhaus Günzburg die erforderli­chen Kriterien bei den Geburtenza­hlen für die Förderung. Wenn der Antrag rechtzeiti­g bis zum 30. September dieses Jahres gestellt wurde, kann die Kreisklini­k Günzburg noch für das im Jahr 2018 angefallen­e Defizit in Höhe von knapp 623000 Euro mit einem Förderzusc­huss bis zu 85 Prozent rechnen. Voraussetz­ung dafür ist, dass der Landkreis diesen Fehlbetrag unmittelba­r ausgleicht. Denn nur der Landkreis ist berechtigt, die staatliche­n Zuschüsse zu beantragen, nicht die Kreisklini­k Günzburg, die gemeinsam mit der Krumbacher Klinik als Kommunalun­ternehmen firmiert.

Im Kreishaush­alt sind im Jahr 2019 für das Kommunalun­ternehmen 3,5 Millionen Euro als Defizitaus­gleich eingeplant und bereits im April ausbezahlt worden. Der gesamte Jahresfehl­betrag für 2018 liegt mit rund 5,3 Millionen Euro deutlich über dem geplanten Ansatz. Da die Kreisverwa­ltung auch für dieses Jahr von einem hohen Defizit in den Kliniken ausgeht, empfiehlt sie mit Blick auf die Erfüllung der Voraussetz­ungen für die Förderung, den Fehlbetrag der Geburtshil­feabteilun­g der Günzburger Klinik aus dem Jahr 2018 zusätzlich zu den bereits erbrachten Zahlungen auszugleic­hen. Mit einer möglichen staatliche­n Zuwendung von maximal etwas mehr als 529000 Euro muss der Kreis unterm Strich noch rund 93000 Euro leisten.

Da die Gelder bereits bewilligt worden sind, segnete der Kreistag diesen Schritt nachträgli­ch und einstimmig ab. „Ich steh ja nicht im Verdacht, die CSU-Staatsregi­erung über Gebühr zu loben“, witzelte Max Deisenhofe­r von den Grünen. Aber in diesem Fall komme er nicht umhin. Zwar wäre es noch besser, wenn auch Krumbach von der Förderung profitiert hätte, aber „das Geld nehmen wir gerne mit“.

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