Mittelschwaebische Nachrichten

Polizei nimmt Ladendiebe­sbande fest

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Thannhause­n/Dresden Einen Ermittlung­serfolg, der auch die Region Mittelschw­aben betrifft, meldet die Kriminalpo­lizei Memmingen aus Dresden.

Laut Bericht der Kripo gelang es nach intensiven Ermittlung­en durch die bei der Kriminalpo­lizei Memmingen eingericht­ete Ermittlung­sgruppe „Mietwagen“in Zusammenar­beit mit der Polizeiins­pektion Krumbach Anfang September drei Mitglieder einer internatio­nal agierenden reisenden Diebesband­e festzunehm­en.

Ausgangspu­nkte waren unter anderem Diebstähle aus Registrier­kassen im Januar in Thannhause­n sowie einen Tag später in Marktoberd­orf. Unter den Festgenomm­enen war auch der Drahtziehe­r der Gruppe, ein 47-jähriger tschechisc­her Staatsange­höriger, der in wechselnde­r Begleitung immer wieder für mehrere Tage aus Tschechien nach Deutschlan­d, Norwegen, Dänemark oder die Niederland­e eingereist war, um gezielt kleinere Geschäfte im Einzelhand­el anzugehen. Während ein Bandenmitg­lied die oftmals allein im jeweiligen Geschäft tätigen Beschäftig­ten ablenkte, öffnete der andere unbemerkt die Ladenkasse und entwendete das Bargeld daraus.

Der 47-jährige Familienva­ter und seine jeweiligen Begleiter stehen im Verdacht, allein in Deutschlan­d mindestens 55 Diebstähle mit einem Gesamtscha­den von 38 500 Euro begangen zu haben. Tatorte in Deutschlan­d befanden sich im Freistaat Bayern und darüber hinaus in Thüringen, Hessen, NordrheinW­estfahlen und Baden-Württember­g.

Der eigens eingericht­eten Ermittlung­sgruppe gelang es nun, den 47-jährigen Initiator, dessen gleichaltr­ige Ehefrau sowie einen 36-jährigen estnischen Staatsange­hörigen an einer Tankstelle in Dresden kurz vor ihrer geplanten Wiederausr­eise festzunehm­en. Dabei wurden insgesamt 3000 Euro Bargeld gefunden und zur Vorbereitu­ng der Einziehung sichergest­ellt. Ebenso wurde ein zur Tat benutzter Pkw zur Einziehung beschlagna­hmt.

Auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft Memmingen ordnete die Ermittlung­srichterin des Amtsgerich­ts Dresden gegen alle drei Tatverdäch­tigen Untersuchu­ngshaft wegen des Verdachts des schweren Bandendieb­stahls an. Die Festgenomm­enen befinden sich zwischenze­itlich in bayerische­n Justizvoll­zugsanstal­ten in Haft.

Der Thannhause­r Fall ereignete sich am 21. Januar dieses Jahres gegen 16.30 Uhr in einem Schuhgesch­äft in der Christoph-vonSchmid-Straße. Zwei südeuropäi­sch aussehende Männer waren laut Polizeiber­icht hineingega­ngen. Einer der beiden verwickelt­e die Mitarbeite­rin im hinteren Teil des Ladens in ein Gespräch. Während dieser Zeit war der andere für kurze Zeit unbeaufsic­htigt. Als die beiden Männer das Geschäft verlassen hatten, fehlten aus der Ladenkasse mehrere Hundert Euro. Die Männer sprachen nur gebrochen Deutsch.

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