Ganz schön banal

Das Internet ist so spannend wie ein Sack Reis? Von wegen!

Manchmal muss man es einfach mögen, dieses Internet. Ja klar, es ist schon auch der Ort, an dem Banalitäten die Welt bedeuten. Zum Beispiel, dass die Schauspielerin Jennifer Aniston gerade Meghan & Harry einen Weltrekord abgejagt hat. In fünf Stunden und 16 Minuten hatte sie die erste Million Fans bei Instagram zusammen. Nein? Doch! Ohh! Falls Sie jetzt sagen, dass diese Information ungefähr die Faszination eines in China umgefallenen Jutebehältnisses mit Langkornreis versprüht: Wir bewegen uns auf der Richterskala für Banales allenfalls im mittleren Bereich. Eine der beliebtesten Persönlichkeiten des digitalen Zeitalters wurde zum Beispiel eine dauerhaft grantige Katze. Grumpy Cat, Gott hab sie selig, machte mit ihrer miesen Laune vor allem eins: gute Laune. Und dann war da ja auch noch das berühmteste Ei der Welt. Über 52 Millionen Likes bekam das Foto des unbekannten ovalen Netzobjektes binnen weniger Tage – obwohl niemand wusste, was das überhaupt soll. Das Ei wiederum nutzte seine neue Popularität für einen gar nicht so banalen Zweck. Es zeigte sich fortan täglich mit immer weiteren Macken, um am Ende die Schale mit einer ernsthaften Botschaft platzen zu lassen: „In letzter Zeit bekam ich Risse. Der Druck der sozialen Medien macht mir zu schaffen.“Oder erinnern Sie sich noch, wie Menschen in aller Welt Eimer mit Eiswasser über ihre Köpfe kippten? Albern schon, aber am Ende kamen zig Millionen Euro Spenden für die Erforschung der Nervenkrankheit ALS zusammen. So schön kann banal sein. Und bevor Sie fragen: Selbstverständlich hat auch der legendäre Sack Reis seinen eigenen Facebook-Account. Kein Witz.