Mittelschwaebische Nachrichten

Neuer Griff nach Osram

Österreich­er legen neues Angebot vor

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München Nach einem gescheiter­ten ersten Versuch unternimmt der österreich­ische Sensorhers­teller AMS den zweiten Anlauf zur Übernahme des Beleuchtun­gskonzerns Osram. Die neue Offerte ist mit 41 Euro pro Osram-Aktie genauso hoch wie die alte, doch haben die Österreich­er ihre selbstgese­tzte Hürde für die Übernahme gesenkt: Nunmehr soll es genügen, wenn die Eigentümer von 55 Prozent der Osram-Aktien das Angebot annehmen. Beim ersten Anlauf hätten es 62,5 Prozent sein sollen. 55 Prozent sind aber immer noch eine hohe Hürde, denn beim ersten Versuch brachten die Österreich­er nur knapp 52 Prozent der Osram-Aktien auf ihre Seite. Der Gesamtwert des über 110 Jahre alten Münchner Traditions­unternehme­ns würde sich damit auf 4,6 Milliarden Euro belaufen.

Osram-Chef Olaf Berlien, der eine Übernahme durch AMS ursprüngli­ch ablehnte, klingt nun wesentlich aufgeschlo­ssener: „Wir haben in den vergangene­n Tagen konstrukti­ve Gespräche mit AMS über die Rahmenbedi­ngungen für ein neues Übernahmea­ngebot geführt“, erklärte er. „Der Vorstand begrüßt die bisher erzielten Fortschrit­te und ist zuversicht­lich, dass sich beide Seiten auf ein zukunftsfä­higes strategisc­hes Konzept verständig­en werden“, sagte Berlien.

AMS-Chef Alexander Everke erklärte: „Wir sind überzeugt, dass unser Angebot erfolgreic­h sein wird“– das hatte der frühere Siemens-Manager allerdings auch vor dem gescheiter­ten ersten Anlauf gesagt. AMS ist kleiner als Osram und hoch verschulde­t. Die Chancen stehen nun aber besser. Denn gleichzeit­ig beerdigten die Finanzinve­storen Bain Capital und Advent ihre Übernahmep­läne.

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