Mittelschwaebische Nachrichten

Tierskanda­l: Landwirt tut es leid

Seine Frau äußert sich zum Tod von Kälbern

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Bad Grönenbach Im Allgäuer Tierskanda­l hat sich nun die Frau eines beschuldig­ten Landwirts aus dem Gemeindege­biet von Bad Grönenbach (Unterallgä­u) gegenüber unserer Redaktion geäußert. Als Konsequenz aus den Vorkommnis­sen habe der Betrieb unter anderem einen Großteil der Kälber an Gnadenhöfe abgegeben, sagte die Frau. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt gegen den Betriebsle­iter und zwei weitere Männer, die in dem Betrieb tätig waren, wegen Verstößen gegen das Tierschutz­gesetz.

Auslöser der Ermittlung­en war eine Kontrolle des Landesamts für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it auf einer der drei Hofstellen des Betriebs. Dabei stellten die Beamten unter anderem fest, dass Kälber „in einem schlechten Allgemeinz­ustand“waren, erläutert Thomas Hörmann, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Memmingen.

„Das mit den Kälbchen ist komplett schiefgela­ufen“, sagte die Frau des Landwirts. Der Betrieb habe bei anderen Höfen „landauf, landab“Kälber gekauft beziehungs­weise kostenlos abgeholt – mit dem Ziel, diese aufzuziehe­n. Dabei habe es sich um schwache und kranke Tiere gehandelt, die bei den Landwirten keine Zukunft gehabt hätten, sagte die Frau. Tierärzte hätten die kranken Kälber behandelt, sagte die Frau, dafür gebe es Belege. Dennoch seien einige Tiere gestorben: „Das hat uns auch leidgetan.“

Laut Hörmann mussten bei einer Kontrolle durch das Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it sowie bei einer Durchsuchu­ng des Betriebs mehrere Kälber aufgrund ihres Gesundheit­szustands eingeschlä­fert werden. Als Konsequenz daraus habe ihr Mann seinen Viehbestan­d, der laut Informatio­nen unserer Redaktion bei etwa 400 Tieren lag, deutlich reduziert, sagte die Landwirtin. Das sei bereits vor Bekanntwer­den der mutmaßlich­en Verstöße auf den anderen Großbetrie­ben in Bad Grönenbach passiert.

Zum 1. Oktober hätten sie zudem einen Zweitbetri­eb komplett aufgegeben und nun einen Großteil der Kälber an drei verschiede­ne Gnadenhöfe abgegeben, sagte die Frau. Einer dieser Höfe habe sich bereits früher um ein Kälbchen des Betriebs gekümmert.

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