Mittelschwaebische Nachrichten

Der Koloss von der Insel witzelt sich warm

- VON JULIAN WÜRZER

julian.wuerzer@augsburger-allgemeine.de

Tyson Fury vermöbelte Wladimir Klitschko im Ring. Der Koloss von der Insel war es, der 2015 das Ende der Regentscha­ft der Klitschkos im Schwergewi­chtsboxen einläutete. Danach folgte Furys Abstieg. Er wurde zum traurigen Clown. Er zog sich Kokain in die Nasenflüge­l. Er litt an Depression­en. Er boxte drei Jahre nicht. Er fraß sich mit Junk-Food auf knapp 180 Kilogramm – 60 Kilo über seinem Kampfgewic­ht. „Ich war so fett, dass ich keine 100 Meter rennen konnte“, sagte er. Er suchte nach seinen eigenen Abgründen und fand sie auch.

Dann kam er zurück. Stand wieder auf. Wie im letzten Kampf um den Gürtel im Schwergewi­cht gegen den bislang ungeschlag­enen WBCWeltmei­ster Deontay Wilder. Im Dezember 2018 schickte Wilder den Koloss aus Britannien in Runde zwölf zu Boden. Wilder drehte ab, begann zu jubeln. Doch Fury stand auf, zog Grimassen und fuhr am Ende ein Remis ein.

Nun lieferte Fury, der Mann, der Klitschko ein Ständchen gesungen hat, der Mann, der im Batman-Kostüm zur Pressekonf­erenz erschien, die ultimative Lachnummer: Er pfeift auf das Boxen. Er pfeift auf den Rückkampf gegen den Weltklasse­boxer Wilder. Er wird Wrestler.

Am Rande eines Kampfes provoziert­e Fury den Wrestler Braun Strowman. Nun können die beiden Männer oder Kinder oder Clowns ihr Problem, das niemand kennt, bald im Ring auskämpfen. Am 31. Oktober steigt das Gigantendu­ell in Saudi-Arabien. Vier Monate vor dem theoretisc­hen WM-Rückkampf gegen Deontay Wilder.

Der muss derweil ernst bleiben. Wilder, der Weltmeiste­r, muss Ende November seinen Titel verteidige­n. Nur dann darf er gegen Fury in den Ring – gegen den Herausford­erer. Und Fury? Witzelt

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Foto: dpa Der Schwergewi­chts-Boxer Tyson Fury wird nun Wrestler.
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