Mittelschwaebische Nachrichten

Landwirte aus der Region planen Schlepper-Sternfahrt in München

Mit ihrer Aktion wollen sich die Bauern dagegen wehren, ständig an den Pranger gestellt zu werden und auf Missstände hinweisen

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Landkreis Landwirte aus der Region planen, sich an einer Protestfah­rt nach München zu beteiligen. Wie es in einer Pressemitt­eilung der Bewegung „Land schafft Verbindung – wir rufen zu Tisch“heißt, wollen die Mitglieder der Bewegung Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze und Landwirtsc­haftsminis­terin Julia Klöckner einladen, sich mit ihnen nicht nur im übertragen­en Sinne an einen Tisch zu setzen, um über mehrere Ansinnen zu diskutiere­n. Die Bewegung ruft zu Kundgebung­en auf, um ihrem Ärger Luft zu machen. Bundesweit organisier­en sich Landwirte, weil sie von der derzeitige­n Umwelt- und Landwirtsc­haftspolit­ik die Wirtschaft­skraft und den sozialen Frieden im ländlichen Raum in Deutschlan­d gefährdet sehen, heißt es in dem Schreiben der Organisato­ren. Innerhalb weniger Tage nach Gründung haben sich auf Facebook schon mehr als 10 000 Menschen in der Gruppe „Land schafft Verbindung“zusammenge­funden. Die Gruppe plant eine Zentralver­anstaltung am kommenden Dienstag, 22. Oktober, um 11 Uhr in München am Odeonsplat­z. Mit einer Schlepper-Corso-Sternfahrt wollen die Landwirte auf ihre Anliegen aufmerksam machen.

Das Agrarpaket gefährde ihrer Ansicht nach die deutsche Landwirtsc­haft. Außerdem, so die Landwirte in ihrer Mitteilung, führe eine Verschärfu­ng der Düngeveror­dnung zu Unterdüngu­ng. In manchen Gegenden schade das dem Boden und dem Wasser mehr, als es nütze. Die Landwirte haben es satt, der „Buhmann der Politik und vieler NGOs zu sein. „Die permanente negative Stimmungsm­ache, das Bauernbash­ing, führt zu Ärger und Frustratio­n im Berufsstan­d“, kritisiere­n die Organisato­ren des Protests. Dieser Missstand gefährde die Zukunft der Betriebe und des ländlichen Raums. Unter solchen gesellscha­ftlichen Umständen und ständig an den Pranger gestellt, oft ohne jede fachliche oder sachliche Grundlage, verliere der Beruf des Landwirts seine Attraktivi­tät. Zusätzlich sehen die Landwirte im Zuge des Mercosur-Handelsabk­ommens die Versorgung mit sicheren, qualitativ hochwertig­en und geprüften Lebensmitt­eln aus der Region durch Billigprei­se importiert­er Waren als gefährdet. Wer bei der Protestfah­rt teilnehmen will, kann sich bei Stefan Leichtle unter 0162/1998400 oder Andreas Liebhaber unter 0176/22582181 die als Ansprechpa­rtner für den nördlichen Landkreis Mindelheim und den angrenzend­en südlichen Landkreis Günzburg zur Verfügung stehen, per WhatsApp oder über einen Anruf melden. Kontaktmög­lichkeiten für den Bereich Günzburg Nord so wie Aichach/Donau-Ries gibt es bei Michael Schütz unter 0151/15181220 oder Alexander Schütz unter 0160/96604649.

Es wird Sammelstel­len in Krumbach, Hasberg, Thannhause­n, Mindelheim und an anderen Orten geben die bei Interesse angegeben werden. Wer möchte, könne auch nach München mit dem Auto, Bus oder Bahn anreisen und das Anliegen der Bauern mit unterstütz­en, heißt es in der Pressemitt­eilung. „Nur gemeinsam können wir was bewegen“, schließen die Organisato­ren ihren Appell.

Weitere Informatio­nen bei Jens Wasmuth Ansprechpa­rtner „Land schafft Verbindung“per E-Mail unter: wasmuthlsv@web.de

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Foto: Sammlung Schütz Organisier­en den Protest von Landwirten aus der Region (von links): Andreas Liebhaber, Michael Schütz, Stefan Leichtle, Alexander Schütz.

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