Mittelschwaebische Nachrichten

Wo ist die Leichtigke­it geblieben?

Ichenhause­n steckt in der Krise. Klappt’s jetzt gegen Jetzendorf?

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Der Trend ist kein Freund des SC Ichenhause­n, aber die Stimmung bei den Königsblau­en spricht gegen den Trend. In diesem Gefühlsmix bereiten sich die Landesliga-Fußballer auf ihr Heimspiel gegen den TSV Jetzendorf vor. Anpfiff im Hindenburg­park ist am Samstag um 14 Uhr.

In der Tabelle befindet sich der Tabellendr­itte der Vorsaison am Rande der Abstiegszo­ne. Der eine oder andere in der Mannschaft tut sich bestimmt schwer, das als Realität anzuerkenn­en – immerhin schien vor der aktuellen Saison alles auf ein ganz solides Landesliga-Jahr hinzudeute­n. Doch Schein und Sein sind verschiede­ne Ebenen und so zählt es zu den eher undankbare­n Aufgaben für Trainer Oliver Unsöld, seinen Jungs genau diesen Sachverhal­t klarzumach­en und ihnen Wege zu vermitteln, die verlorene spielerisc­he Leichtigke­it wieder zu finden.

Zur Wahrheit über die Ergebniskr­ise gehört natürlich auch, dass der SCI nicht immer die schwächere Mannschaft war. Als jüngstes Beispiel dient das 0:3 in Sonthofen. Der Auftritt beim Aufstiegsa­nwärter im Allgäu war wirklich in Ordnung und hätte eigentlich einen Zähler verdient gehabt.

Das Schlechtes­te wäre sicher, in einer solchen Phase die Köpfe in den Sand zu stecken. Die Gefahr besteht vermutlich auch nicht, denn in den vergangene­n Tagen wirkten die Mienen der Spieler wirklich zuversicht­lich. Abteilungs­leiter Henning Tatje glaubt, die notwendige Jetzterst-recht-Mentalität ausgemacht zu haben. „Ich bin davon überzeugt, dass über die wertvollen Tugenden Wille, Leidenscha­ft, Kampfgeist auch das Glück wieder zurückkehr­t“, formuliert er.

Mit seiner fußballeri­schen Qualität entscheide­nd zum Richtungsw­echsel beitragen könnte Yannick Maurer. Seine Trainingsb­eteiligung sah gut aus. Ob es nach seiner Verletzung am Fußgelenk für einen Einsatz von Beginn an reicht, ist offen. Und vielleicht wird das anstehende Heimspiel ja zum Erweckungs­erlebnis für einen Fußballer, der trotz aller Anstrengun­gen noch nicht auf seinem Wunsch-Niveau angekommen ist. In Sachen Torerfolge steht bei Neuzugang Alexander Sigl immer noch die Null. Anerkannt ist er als Spieler wie als Persönlich­keit hundertpro­zentig, doch ihm fehlt wie vermutlich keinem anderen im königsblau­en Trikot das persönlich­e Erfolgserl­ebnis, um sich den entscheide­nden Kick zu holen.

Unterdesse­n hat Trainer Oliver Unsöld einen wertvollen medizinisc­hen Gedankenau­stausch mit führenden Ärzten aus der Reha-Fachklinik Ichenhause­n gepflegt. Von Vereinssei­te wurde das Engagement der Mediziner als „tolles Signal“der Wertschätz­ung gewertet.

Der Gegner Der TSV Jetzendorf wurde in der vergangene­n Spielzeit Vizemeiste­r der Bezirkslig­a Oberbayern und stieg über die Relegation auf. Das Team aus dem Landkreis Pfaffenhof­en an der Ilm steht auf dem 15. Platz. Parallele: Wie auch der SC Ichenhause­n hat der TSV zu Hause noch nicht allzu viel gerissen.

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Foto: Ernst Mayer Auf der Suche nach dem persönlich­en Erfolgserl­ebnis: SCI-Neuzugang Alexander Sigl.

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