Mittelschwaebische Nachrichten

Deutsche Flugtaxis heben ab

In Singapur soll Testbetrie­b starten

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Singapur/München Ein Flugtaxi des deutschen Hersteller­s Volocopter hat am Dienstag einen bemannten Testflug in Singapur erfolgreic­h absolviert. Am gleichen Tag kündigte das Konkurrenz­unternehme­n Lilium an, eine zweite Fabrik für Flugtaxis in Weßling bei München zu bauen. Dort sollen ab 2025 jährlich mehrere hundert vollelektr­ische, senkrecht startende Jets produziert werden. In Singapur drehte das Fluggerät aus Karbonfase­r über dem Hafen der Millionen-Metropole eine etwa einminütig­e Runde und landete dann wieder sicher. An Bord war ein Pilot, aber noch kein Passagier. Künftig sollen damit bis zu sechs Passagiere fliegen können.

Ziel des Unternehme­ns aus dem badischen Bruchsal ist es, 2021 mit kommerziel­len Flügen zu starten. Im Stadtstaat Singapur sind eine Route vom Flughafen ins Bankenvier­tel im Gespräch, vor allem für Geschäftsl­eute, sowie eine Strecke für Touristen, die aus der Innenstadt auf die Insel Sentosa wollen.

Der sogenannte Volocopter 2X sieht aus wie eine Mischung aus kleinem Hubschraub­er und großer Drohne. Er fliegt mit 18 Rotoren. Angetriebe­n wird er elektrisch mit einer Batterie. Auch andere Unternehme­n treiben die Entwicklun­g von Flugtaxis derzeit voran, darunter mehrere Autokonzer­ne.

Die Firma Lilium hat ein fünfsitzig­es Flugzeug entwickelt mit 36 Elektromot­oren auf seinen drehbaren Flügeln. Eine erste Testphase mit Tempo 100 sei erfolgreic­h verlaufen, nun begännen Tests bis 300 km/h, teilte das Unternehme­n am Dienstag mit. Mit den Tragfläche­n sei der E-Jet effiziente­r als mit Rotoren angetriebe­ne Flugzeuge, und mit 300 Kilometer Reichweite übertreffe er die meisten Konkurrent­en. Zu den Lilium-Investoren gehört der chinesisch­e Internet-Konzern Tencent.

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Foto: dpa Der Volocopter 2X hat einen Testflug erfolgreic­h absolviert.

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