Mittelschwaebische Nachrichten

Spionageve­rdacht

Rugby Englands Training wird vor dem Halbfinale von einem Balkon aus gefilmt

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Tokio Einen direkten Spionagevo­rwurf wollte Englands Rugby-Nationaltr­ainer Trainer Eddie Jones dann doch nicht in Richtung der All Blacks richten. Aber dass jemand das Training seiner Mannschaft vor dem Halbfinale der Weltmeiste­rschaft gegen Titelverte­idiger Neuseeland von einem nahe gelegenen Wohnblock aus gefilmt hatte, beschäftig­te ihn dennoch. „Es könnte auch ein japanische­r Fan gewesen sein, es ist mir egal“, sagte Jones, der immer mal gerne kleine Spitzen loslässt, am Dienstag in Tokio. Einen Wert habe das aufgenomme­ne Material ohnehin nicht, so der erfahrene Coach. „Absolut null. Das kann man sich sparen. Sie können sich das Training aller auf YouTube ansehen“, meinte Jones. Jeder wisse, was der andere auf dem Spielfeld mache: „Es gibt keine Überraschu­ngen mehr im Rugby. Das ist das Tolle an diesem Spiel, man muss an diesem Tag einfach gut genug sein.“

Ex-Weltmeiste­r England trifft im Halbfinale der Welttitelk­ämpfe am Samstag in Yokohama auf Titelverte­idiger Neuseeland. Vielleicht wollte Jones mit diesem „Ablenkungs­manöver“auch nur den Druck von seinem Team nehmen. Favorit seien ohnehin die All Blacks. „Nehmen Sie Ihre Hand hoch, wenn Sie glauben, dass wir gewinnen können“, sagte Jones zu Reportern,um dann festzustel­len: „Also niemand. Niemand glaubt, dass wir gewinnen können.“Zudem gebe es 120 Millionen Japaner, deren zweite Mannschaft die All Blacks seien: „Also gibt es keinen Druck auf uns.“Gastgeber Japan war im Viertelfin­ale gegen Südafrika, das am Sonntag auf Wales trifft, ausgeschie­den. Das Überraschu­ngsteam des Turniers hatte im Land der aufgehende­n Sonne aber eine große Rugby-Euphorie entfacht.

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Foto: dpa Englands Trainer Eddie Jones lässt sich nicht verunsiche­rn.

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