Mittelschwaebische Nachrichten
Mit dem Traktor gegen die Politik
Ach so! Viele Bauern sind unzufrieden. Sie finden neue Regeln für die Landwirtschaft in Deutschland nicht gut. Deshalb demonstrierten Tausende von ihnen am Dienstag
Eigentlich sieht man Traktoren eher auf Feldern rumfahren und weniger in Städten. Doch am Dienstag war das anders. Tausende Landwirte rollten mit ihren großen Fahrzeugen durch große Städte in Deutschland. Der Grund: Sie sind unzufrieden mit den neuen Regeln, welche die Bundesregierung für die Landwirtschaft beschlossen hat.
Die Bauern möchten, dass die Politiker mit ihnen über Regeln sprechen, bevor sie diese festlegen. Um das zu erreichen, blockierten die Demonstrierenden Straßen. Und sie hielten Plakate in die Luft, etwa mit Sprüchen wie „Redet mit statt über uns“oder „Ohne Bauern bleibt der Kühlschrank leer“oder auch „Frag doch mal den Landwirt“.
Die Regierung hat vor kurzem die Regeln verändert, um die Umwelt und die Tiere besser zu schützen. Zum Beispiel sollen Bauern in Zukunft in bestimmten Gegenden weniger mit Gülle düngen. Gülle macht zwar, dass Pflanzen auf Feldern schneller wachsen. Es kann aber auch passieren, dass dadurch der Stoff Nitrat ins Grundwasser sickert und es verschmutzt. Bauern sagen allerdings: Weniger Dünger bedeute schlechtere Ernte und somit weniger Geld für sie.
Eine weitere Regel sieht vor, dass die Landwirte auf ihren Feldern bestimmte Flächen in Blühwiesen umwandeln. So sollen etwa Insekten geschützt werden. Die Bauern können dann aber auf diesen Flächen nichts anbauen. Einige Landwirte meinen, durch diese Regeln lohne sich die Landwirtschaft nicht mehr für sie. Kleinere Betriebe müssten deswegen schließen.
Aber nicht alle Bauern haben Probleme mit den neuen Regeln der Bundesregierung. Es gibt auch viele Landwirte in Deutschland, die sie bereits einhalten, zum Beispiel viele Biobauern. Ein Verband der Biobauern sagt, es sei gut, dass die Bundesregierung mehr für die Umwelt machen will.