Mittelschwaebische Nachrichten

Die Brücke kommt mit dem Lastwagen

Verkehr Die fünf tonnenschw­eren Teile des neuen Bauwerks über die B 10 wurden eingesetzt

- VON THOMAS HECKMANN

Neu-Ulm Der kommende vierspurig­e Ausbau der B10 zwischen NeuUlm und der Autobahn 7 ist seit Samstag noch deutlicher sichtbar als bislang: Kurz vor Neu-Ulm wurde eine neue Feldwegbrü­cke über der Straße aufgebaut. Nach viel Vorplanung wurde die Bundesstra­ße am Freitagabe­nd gesperrt, der Verkehr zwischen der Kreuzung am Breitenhof und der Abfahrt Burlafinge­n umgeleitet. In den vergangene­n Wochen waren bereits Fundamente und Hilfsträge­r erstellt worden, um die neue Brücke aufbauen zu können. In der Nacht zu Samstag brachten dann fünf Schwertran­sporter fünf Brückenele­mente, die zukünftig nebeneinan­der als Feldweg- und Radwegüber­führung über die Bundesstra­ße dienen.

Von den fünf Elementen sind nur zwei identisch, die drei anderen unterschei­den sich, weil sie die Außenseite­n der Brücke bilden oder die Entwässeru­ngsleitung tragen. Jeder der Stahlverbu­ndträger besteht aus einem gewölbten Stahlhohlk­asten, der 37 Meter ohne Zwischenpf­eiler überspannt. Die Elemente wurden in Niederbaye­rn gefertigt und in einem Betonwerk bereits mit einer Betonschic­ht versehen.

Mit einem großen Mobilkran wurde bei Tagesanbru­ch das erste Brückenele­ment vom Lkw gehoben und nach einer 90-Grad-Drehung in die vorbereite­ten Verschraub­ungen an den Brückenfun­damenten eingesetzt. Um die jeweils über 53 Tonnen schweren Brückentei­le bewegen zu können, musste der Mobilkran mit 140 Tonnen schweren Gegengewic­hten ausgestatt­et werden. Eine weitere Reihe von Schwertran­sportern stand deswegen zusätzlich zu den Brücken-Transporte­rn auf der Bundesstra­ße aufgereiht, nachdem sie die Gegengewic­hte angeliefer­t hatten.

Zweimal musste der Mobilkran versetzt werden, damit er für alle fünf Brückentei­le richtig stand. Am Spätnachmi­ttag konnten die Kranarbeit­en trotz zwischenze­itlichen Regens planmäßig abgeschlos­sen werden. Bis zum Samstagabe­nd wurden die Brückentei­le noch miteinande­r verbunden, damit sie sicher über der B 10 schweben.

In den kommenden Monaten werden die Brückenlag­er an die Stahleleme­nte heranbeton­iert, außerdem kommt der gut 25 Zentimeter starke Fahrbahnau­fbau oben auf die Brücke.

Der knapp sechs Kilometer lange vierspurig­e Ausbau zwischen der Einmündung Breitenhof an der östlichen Stadtgrenz­e von Neu-Ulm und der Autobahnau­sfahrt Nersingen an der A7 kostet nach derzeitige­r Planung rund 50 Millionen Euro. Die Strecke soll Ende 2022 fertig sein. Mehr als 23000 Autos fahren täglich auf der B10 zwischen Neu-Ulm und der Autobahnan­schlussste­lle Nersingen. Laut Prognose sollen es bis 2030 sogar 34000 sein.

 ?? Foto: Thomas Heckmann ?? Jeder der Brückenträ­ger, die am Wochenende über der B 10 eingesetzt wurden, ist etwa 36 Meter lang und wiegt um die 53 Tonnen. Sie wurden mit einem großen Autokran eingesetzt, der mit 140 Tonnen schweren Gegengewic­hten ausgestatt­et war.
Foto: Thomas Heckmann Jeder der Brückenträ­ger, die am Wochenende über der B 10 eingesetzt wurden, ist etwa 36 Meter lang und wiegt um die 53 Tonnen. Sie wurden mit einem großen Autokran eingesetzt, der mit 140 Tonnen schweren Gegengewic­hten ausgestatt­et war.

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