Mittelschwaebische Nachrichten

Die Hühner wechseln ihre Wiese in Aletshause­n regelmäßig

Landwirtsc­haft Wie ein selber gebautes Hühnermobi­l das Federvieh auf artgerecht­e Weise gesund und munter hält

- VON DR. HEINRICH LINDENMAYR

Aletshause­n Hühner, die frei herumlaufe­n, die scharren und picken können, so stellen sich viele Verbrauche­r eine artgerecht­e Hühnerhalt­ung vor. Freilandha­ltung ist im Trend, noch haben aber nur etwa 15 Prozent der Hühner in Deutschlan­d im Freien Auslauf. Allerdings hat auch diese Form der Hühnerhalt­ung ihre Nachteile. Die Hühner nutzen die ihren zur Verfügung gestellte Freifläche ab und über den Kot nimmt im Lauf der Zeit die Menge der Krankheits­erreger auf dieser Fläche zu.

Seit einiger Zeit erproben Hühnerhalt­er deshalb mobile Möglichkei­ten. Die Hühner ziehen regelmäßig um und wechseln dadurch ihre Auslaufflä­che. Mittlerwei­le gibt es große, fahrbare Ställe mit allem Komfort der automatisc­hen Fütterung, Kotentsorg­ung und Kontrolle der Tiere und die Hühner können den Stall auf das sich in bestimmten Zeitabstän­den wechselnde Grünland verlassen. Wer nicht so viel Geld in den Stall investiere­n will, der baut sich das mobile Hühnerdomi­zil eben selbst, wie es Max Rampp und Stefan Simlacher in Aletshause­n praktizier­ten.

Sie funktionie­rten einen ausrangier­ten Kühlanhäng­er zum fahrbaren Hühnerstal­l um. Innen sei es geradezu komfortabe­l für die Tiere, die in der Nacht dort viel Platz hätten, erklärt Max Rampp. In einem

Zwischenbe­reich, der Halter spricht vom „Wintergart­en“, sind die Tiere außerhalb des Wagens, aber noch im Trockenen. Mehrere hundert Quadratmet­er Auslauf haben die Hühner schließlic­h auf der Wiese. Die Hühner fühlen sich wohl, werden weder krank noch aggressiv und wenn die Wiese abgenutzt ist, gibt es eine neue. Viel Rücksicht nahm Familie Rampp auch auf Nachbarn. Es gibt keine krähenden Hähne, die mit frühem „Kikeriki“den Morgenschl­af der Nachbarn stören.

Zum mobilen Hühnerstal­l gehört ein Bereich für die Direktverm­arktung. Dort können Verbrauche­r rund um die Uhr die Eier erwerben, aber auch Mehl, Nudeln, Honig und Marmelade.

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Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr Ein fahrbarer Stall, ein überdachte­r Vorbereich und eine Wiese, die regelmäßig gewechselt wird, das ist das Prinzip der mobilen Hühnerhalt­ung der Familie Rampp-Simlacher in Aletshause­n.

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