Mittelschwaebische Nachrichten
Bayern suchen den Tausendsassa
Fußball Der neue Trainer muss höchsten Ansprüchen genügen
Der Plan von Uli Hoeneß war ein anderer. Am 15. November will sich der Fußballmacher auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München glanzvoll aus dem Präsidentenamt verabschieden. In der Champions League und im Pokal stimmen die Resultate. Doch im Alltagsgeschäft Bundesliga tanzte keiner mehr nach des Trainers Pfeife. Die Mannschaft präsentierte eher ein „mia san weg“statt des oft beschworenen „mia san mia“.
Nach dem 1:5-Debakel in Frankfurt hatte Niko Kovac fertig, wie sein Vor-Vorgänger Giovanni Trapattoni formuliert hätte. Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge hatte zuletzt jede Möglichkeit genutzt, Kovac zu demütigen. Im Subtext war herauszuhören: Der kann es nicht, den wollte ich nie. In der Trainerfrage tritt der Machtkampf zwischen den Alphatieren Rummenigge und Hoeneß offen zutage.
Als Zwischenlösung übernimmt der bisherige Co-Trainer Hans Flick den Job an der Außenlinie. Die Klubspitze sucht mit dem blassen Sportchef Hasan Salihamidzic derweil einen Übungsleiter, der alles kann – den Umbruch in der Mannschaft managen und zugleich Titel im Dreierpack einsammeln. Er soll international glänzen, aber auch gut deutsch sprechen. Vor allem: Der Neue muss beiden Bossen schmecken: Hoeneß und Rummenigge. Die Wahl könnte auf Erik ten Hag fallen, der mit Ajax Amsterdam Erfolge feierte. Der Holländer trainierte bereits die Bayern-Junioren. José Mourinho wird ebenfalls gehandelt. Der arbeitslose Exzentriker verbringt seine Freizeit mit Deutsch-Lektionen. Welche Kandidaten noch gehandelt werden und wie die Suche nach der Mischung aus Wolpertinger und Tausendsassa läuft, lesen Sie im