Mittelschwaebische Nachrichten
Wer woaß scho, was er derf?
Aufgefallen
Nur mal angenommen, Thomas Müller, gefrusteter FC-Bayern-Stürmer mit veritabler Torflaute, würde Journalisten den Satz entgegenballern: „Mir langts, dass i woaß, dass i kannt“– also ins Tor treffen –, „wenn i woin dad.“Zack, Müller zum Rapport.
Nur mal angenommen, ein T-Shirt-Hersteller druckt diesen Spruch auf seine Kleidung und verkauft sie. Zack, T-Shirt-Hersteller zum Rapport. So passiert. Und gleich ein Fall fürs Gericht.
Das war so: Eine Münchner Plattenfirma verklagte den Hersteller. Der Spruch, so das Argument, sei 2008 erst mit dem Lied „Mia glangt dass i woaß dass i kannt ...“der oberbayerischen Kabarettistin Martina Schwarzmann bekannt geworden. Also: Verletzung des Urheberrechts. Und deshalb weg mit dem Spruch auf den Klamotten.
Der Chef des T-Shirt-Herstellers wehrte sich. Er sagte, der Satz sei eine Redewendung, die er von seiner Mutter kenne, und die wiederum habe sie von ihrem Vater. Und überhaupt könne er „hunderte Zeugen nennen, die den Spruch aus der Kindheit und Jugend kennen“.
Zum Glück geriet der Münchner Richter nicht in Gefahr, mangels Kompromissbereitschaft der Konfliktparteien „Mia glangts“in den Saal hineinzubrüllen. Es kam auch so zu einer gütlichen Einigung. Der T-Shirt-Hersteller darf weiter den Spruch drucken, spendet aber einen Teil der Erlöse für die Förderung bayerischer Nachwuchsmusiker. Jetzt woaß er, dass er derf, wenn er mog, aber ned so, wie er wui und wie er ko. Hoppala – gibt’s den Satz auch als Lied?