Mittelschwaebische Nachrichten
Grippewelle: Impfstoff ist begehrt
Große Nachfrage nach Schwierigkeiten im vergangenen Jahr
Augsburg Die neue Grippesaison hat gerade erst begonnen, doch die Nachfrage nach Impfstoff ist bereits enorm. Wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mitteilt, hat es allein im Oktober bundesweit schon 19 Millionen Dosen des Impfstoffs freigegeben – und damit 3,3 Millionen mehr als in der gesamten vorherigen Saison.
Nachdem die Grippewelle im Winter 2017/2018 besonders stark war und in der Saison 2018/2019 zum ersten Mal der Vierfach-Impfstoff für alle Patienten empfohlen wurde, sei die Nachfrage „stark gestiegen“, sagt Apothekerin Larissa Weichenberger von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB). Mit dem plötzlichen Andrang auf das Vierfach-Vakzin habe in der vorherigen Saison niemand rechnen können. „Die Hersteller hatten daher
Die Verantwortung liegt bei den Krankenkassen
zu wenig produziert“, sagt Weichenberger. Es wurden bundesweit 15,7 Millionen Dosen durch das PEI freigegeben – zu wenig. Viele Ärzte konnten während der Grippewelle 2018/2019 ihre Patienten nicht mit der gewünschten Impfung versorgen.
Das soll sich dieses Jahr nicht wiederholen. „Bereits im April haben die Ärzte ihren Impfstoff bei den Apotheken bestellt“, erklärt Weichenberger. Die Mengen werden von den Herstellern innerhalb eines halben Jahres produziert. Die Chargen dürfen jedoch nicht ohne Weiteres auf den Markt gebracht werden. „Das PEI, das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel im hessischen Langen, prüft die Impfstoffe und gibt diese anschließend frei“, sagt Weichenberger.
Die Verantwortung, dass über die ganze Impfsaison bis Ende November hinweg genügend Serum vorhanden sei, liege bei den Krankenkassen – und nicht bei der KVB, betont sie.