Mittelschwaebische Nachrichten

Wer wird Bayern-Trainer?

Bundesliga Der Niederländ­er Erik ten Hag soll auf der Münchner Wunschlist­e ganz oben stehen. Doch viele weitere Namen werden zudem gehandelt. Die Entscheidu­ng ist nicht leicht

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München Wer wird neuer Trainer des FC Bayern? Nach dem Aus von Double-Gewinner Niko Kovac wird über die Zukunftslö­sung beim deutschen Fußball-Rekordmeis­ter diskutiert. „Bis auf Weiteres“ist der bisherige Co-Trainer Hansi Flick für das Münchner Starensemb­le verantwort­lich. Abseits der sportliche­n Aufgaben wird über die neue Besetzung des wichtigste­n Trainerpos­tens in der Bundesliga spekuliert. Einstige und mögliche Kandidaten wie Jürgen Klopp (FC Liverpool), Thomas Tuchel (Paris Saint-Germain) oder Bundestrai­ner Joachim Löw kommen aktuell nicht infrage. Diese Kandidaten dagegen schon:

● Erik ten Hag Der Niederländ­er kennt München aus seiner Zeit bei der zweiten Bayern-Mannschaft (2013 bis 2015) und sorgte in der Vorsaison mit Ajax Amsterdam für Furore. Mit aufregende­m Fußball verpasste er nur knapp das Champions-League-Finale. Sollte Bayern anrufen, würde er nichts ausschließ­en, sagte ten Hag jüngst. Ajax-Manager Marc Overmars ergänzte, der Verein sei bei Offerten von Topklubs „immer großzügig“. Ten Hag ist vertraglic­h bis 2022 an Ajax gebunden. Offenbar haben die Bayern schon Kontakt aufgenomme­n, wie der Fernsehsen­der Sky berichtet. Ten Hag könnte also tatsächlic­h der Wunschkand­idat sein. ● Ralf Rangnick Der Name des RedBull-Machers soll schon in München gefallen sein. Für Rangnick wäre der FC Bayern nach Hoffenheim, Schalke oder Leipzig eine reizvolle Möglichkei­t, seinen großen Fußballsac­hverstand auf höchster Ebene zu demonstrie­ren. Hoeneß gilt allerdings nicht als Befürworte­r, zumal Rangnick während seiner forschen Hoffenheim­er Zeit mit den Münchnern aneckte.

● Massimilia­no Allegri Der 52-Jährige war fünf Jahre Coach bei Juventus Turin, gewann national fast alles (fünf Meistertit­el, vier Pokalsiege) und erreichte zweimal das ChampionsL­eague-Finale. Trotz eines Vertrags bis Juni 2020 musste er im Sommer gehen. Rummenigge hat als früherer Inter-Profi ein Faible für Italiener. Allerdings spricht Allegri kein Deutsch und nicht gut englisch. Und eigentlich wolle er bis 2020 keinen Job übernehmen.

● José Mourinho „The Special One“wäre in der Tat sehr speziell. Der Portugiese war lange einer der schillernd­sten Trainer. Er gewann die Champions League mit Porto (2004) und Inter (2010 im Finale gegen Bayern). Diese Erfolge konnte er mit Real Madrid, Chelsea und Manchester United nicht wiederhole­n. Im Dezember 2018 musste er bei United gehen. Mourinho gilt als Trainer-Diva. Eine Zusammenar­beit mit Rummenigge und dem künftigen Vorstandsc­hef Oliver Kahn wäre spannend. Als Fan des Ergebnisfu­ßballs dürfte eine Verpflicht­ung Mourinhos eine Abkehr des schönen Spiels à la Louis van Gaal und Pep Guardiola sein.

● Xabi Alonso Als „besten Taktgeber“, „klügsten Strategen“und „echten Gentleman“rühmte Rummenigge erst im Frühjahr den spanischen ExWeltmeis­ter, den er sich eines Tages zum FC Bayern zurückwüns­cht. Als „Cheftraine­r für die nächsten Jahre“sah ihn der Vorstandsc­hef da aber noch nicht. Der 37-jährige Alonso arbeitet aktuell als Trainer der zweiten Mannschaft von Real Sociedad San Sebastián in Spanien.

● Mark van Bommel Der ehemalige Bayern-Kapitän kennt die Säbener Straße von seinen viereinhal­b Jahren in München bestens. Als Trainer ist der Niederländ­er ein Novize. Das Engagement beim PSV Eindhoven seit Sommer 2018 ist seine erste Station als Profi-Chefcoach. Steht beim PSV noch bis Juni 2021 unter Vertrag.

● Arsène Wenger Der 70-jährige Franzose wurde in der Vergangenh­eit immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Wenger wird auch wegen seines weltmännis­chen Auftretens von den Münchner Klub-Bossen geschätzt. Seine Deutschken­ntnisse machten ihn zudem zu einem guten Kandidaten. Nach 22 Jahren Arsenal und im reiferen Alter ist er aber keine Toplösung mehr. Er wäre eine Seniorenlö­sung wie Jupp Heynckes.

● Miroslav Klose Der Weltmeiste­r von 2014 ist eine spannende Variante, aber wohl kaum als Sofortlösu­ng. Klose ist seit 2018 Nachwuchst­rainer beim FC Bayern. Die für die Profis notwendige Fußballleh­rerlizenz hat er noch nicht, mit dieser würde er dann ein Spitzenamt anstreben. Im Verein genießt er hohes Ansehen. Flick kennt er aus der gemeinsame­n Nationalma­nnschaftsz­eit bestens.

● Mauricio Pochettino Der Argentinie­r formte Tottenham Hotspur zu einem der Topvereine in England. Im Frühjahr stand er sogar im Finale der Champions League (0:2 gegen Liverpool). In diesem Jahr kriselt es aber bei den Spurs, siehe das krachende 2:7 gegen die Bayern vor wenigen Wochen in der Königsklas­se.

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Foto: Cor Lasker, Witters Erik ten Hag lässt bei Ajax Amsterdam einen temporeich­en Fußball spielen. In der vergangene­n Saison haben die Niederländ­er in der Champions League aufhorchen lassen. Sie kamen sogar weiter als der FC Bayern. Zudem kennt der 49-Jährige den Klub aus seiner Zeit beim FC Bayern II.
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