Mittelschwaebische Nachrichten
Burtenbacher Unternehmen wollen expandieren
Wachstum Wie das Gewerbegebiet im Norden der Marktgemeinde weiter ausgedehnt wird
Burtenbach Wer von Norden her kommend ins Zentrum der Marktgemeinde Burtenbach fährt, kann es unschwer erkennen: Das Gewerbegebiet wächst. Auf der westlichen Seite der Straße Am Kögel-Werk hat sich ein neuer Betrieb angesiedelt. Dieses Unternehmen will expandieren. Und gleich nebenan sollen weitere gut 46 000 Quadratmeter Gewerbeflächen entstehen, die ortsansässige Firmen nutzen wollen.
Bevor es so weit ist, müssen die rechtlichen Grundlagen passen, denn die beanspruchten Flächen sind in Burtenbach bisher als Grünbereich ausgewiesen. Voraussetzung ist also eine Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplanes durch die Gemeinde. Entsprechende Anträge wurden durch den Thannhauser Architekten Gerhard Glogger eingereicht. So wollen die Zimmerei Eckert und das Bauunternehmen Dumerth ihre innerörtlichen Betriebssitze auf die neuen Grundstücke mit insgesamt circa 26 000 Quadratmeter verlagern. Bei der Metallbaufirma Stern, die bereits etwas weiter nördlich angesiedelt ist, liegt der Fall etwas anders. Das Unternehmen hat zusätzlichen Platzbedarf für Expansionsmöglichkeiten und dafür benachbarte Flächen mit knapp 20000 Quadratmeter erworben. In beiden Fällen ist ein städtebaulicher Vertrag zwischen Gemeinde und den Antragstellern erforderlich, die die Kosten für die Änderung des Flächennutzungsplanes und das Bebauungsplanverfahren übernehmen. In der Sitzung des Gemeinderates wurden beide Anträge nun einstimmig befürwortet. Der neue Bebauungsplan wird unter dem Namen „Beim Bildhölzle“geführt. In diesem Zusammenhang erinnerte Freie Wähler-Rat Sebastian Rommel an die schon seit Jahren anhängige Änderung des gesamten Flächennutzungsplanes für Burtenbach. Den Antragstellern selbst entstünden dadurch jedoch keine Nachteile, so Burtenbachs Rathauschef Roland Kempfle, da sie auf diesem jetzt beschlossenen Verfahrensweg sogar schneller zum Baurecht kämen. Bereits Ende nächsten Jahres will eines der beiden umsiedelnden Unternehmen seinen neuen Betriebssitz in Angriff nehmen. Ebenfalls zugestimmt wurde dem Lehmund Sandabbau mit einem Gesamtvolumen von circa 138000 Kubikmetern auf einem Grundstück nördlich von Burtenbach und westlich des Ortsteils Oberwaldbach durch eine Ziemetshauser Firma. Die Genehmigung des geänderten Flächennutzungsplanes, und die des notwendigen Bebauungsplanes durch das Landratsamt Günzburg, wird in diesen Tagen erwartet, heißt es in der Beschlussvorlage.
Der TSV Burtenbach darf auf seinem Sportgelände eine Beregnungsanlage einbauen. Dies war nur mit einer Änderung des Nutzungsvertrags mit der Gemeinde möglich, sodass der TSV ausschließlich über das Gelände verfügen darf. Dem stimmte der Rat ebenso zu wie der Bestellung von Verwaltungsfachwirtin Jennifer Hack als Wahlleiterin und Gerda Klimmeck als Stellvertreterin für die Kommunalwahl.
Unter dem Punkt Verschiedenes sprach Freie-Wähler-Rätin Christina Scherer die von Bürgerseite bemängelte Grünpflege auf dem Burtenbacher Friedhof an. Für solche Arbeiten sei schon eine Aushilfskraft auf 450-Euro-Basis gesucht worden, informierte Bürgermeister Roland Kempfle, allerdings vergeblich. Der sehr stark beanspruchte Bauhof könne sich schließlich nicht um alles kümmern, zumal der Einsatz von Unkrautmitteln nicht mehr zulässig sei. Im kommenden Jahr soll die Anlage von speziellen Urnengräbern in Angriff genommen werden. Die Anschaffung einer weiteren Geschwindigkeitsmessanlage für den Markt regte Rat Rommel an, da die Anzeigen zur Tempodrosselung auf Einfallstraßen beitragen könnten.