Mittelschwaebische Nachrichten

100 Sträucher gepflanzt

Ökologie Als Ausgleich für das neue Thannhause­r Gewerbegeb­iet wurden in Burg Bäume und Sträucher gepflanzt. Von der Naturschut­zbehörde gab es außerdem ein Lob für die Stadt

- VON STEFAN REINBOLD

Als Ausgleich für das Thannhause­r Gewerbegeb­iet wurden in Burg Bäume und Sträucher gepflanzt. Von der Naturschut­zbehörde gab es ein Lob für die Stadt.

Thannhause­n Das gibt es nicht oft: Für die Bepflanzun­g am neuen Gewerbegeb­iet „Am Herrgottsb­erg“hat die Stadt Thannhause­n ein dickes Lob erhalten. Und zwar vonseiten der Unteren Naturschut­zbehörde. „Ich hab mich wirklich gefreut, als ich die riesigen Bäume gesehen habe“, sagt Ottmar Frimmel, Leiter der Naturschut­zbehörde am Landratsam­t. „Das sind tolle Bäume mit guter Qualität, da hat die Stadt nicht gespart“, lobt er. Es sei schön, wenn eine Kommune schon im Vorfeld etwas für die Eingrünung tut, sagt Frimmel, und nicht erst dann aktiv wird, wenn bereits alles mit Gewerbehal­len bebaut sei. Frimmel waren die frisch gesetzten Bäume am vergangene­n Wochenende aufgefalle­n, als er unterwegs zu einer anderen Baumpflanz­aktion in Thannhause­n war. Auf der Burger Flur hat die Stadt bereits vor Jahren zusammen mit dem Landratsam­t und der Stiftung Bienenwald aus Burgau als Teil einer Ausgleichs­maßnahme eine Fläche zur Verfügung gestellt, um dort Bäume anzupflanz­en und die Fläche ökologisch aufzuwerte­n. „Damals wurden dort circa 25 Bäume gepflanzt“, erinnert sich Bürgermeis­ter Georg Schwarz. „Die stehen super da.“Zunächst habe man gedacht, dass zwei Bäume abgestorbe­n seien, doch das habe sich als Fehleinsch­ätzung erwiesen, sagt Schwarz.

Jetzt wurde erneut, als Ausgleich für die durch das Gewerbegeb­iet „Am Herrgottsb­erg“zerstörten Flächen ein Stück Wiese ökologisch aufgewerte­t. Neben zwei heimischen Zwetschgen­bäumen und drei Speierling­en – selten gewordene Wildobstbä­ume – wurde eine Hecke um rund 100 Sträucher erweitert. Darunter finden sich Holunder, Salweiden, Haselsträu­cher und vor allem Wildrosen. Ziel ist es, eine Vogelschut­zhecke zu errichten, wo sich Vögel vor Fressfeind­en schützen und ausruhen können. Neben Frimmel und den Stadträtin­nen Monika Wiesmüller-Schwab und Christine Polleichtn­er-Hornung waren Thannhause­r Bürger und Mitglieder der Stiftung Bienenwald an der Pflanzakti­on beteiligt. Bürgermeis­ter Schwarz ließ auf Kosten der Stadt eine Brotzeit springen. Um die Pflege der Wiesen, Sträucher und Bäume wird sich die Stadt Thannhause­n beziehungs­weise der Bauhof der Verwaltung­sgemeinsch­aft kümmern. Zwei Mal im Jahr müssen die Wiesen gemäht werden, sagt Schwarz. Sollte ein Ökolandwir­t dies erledigen, dürfe er das Mahdgut selbstvers­tändlich kostenfrei nutzen, sagt Schwarz. Andernfall­s müsse sich eben die Stadt um den Abtranspor­t und die Entsorgung kümmern. Das gemähte Gras als Mulch liegen zu lassen, sei keine Option, da die Flächen sonst auf lange Sicht ökologisch verarmen. Für die Mitarbeite­r des Bauhofs ist die ökologisch wertvoller­e Behandlung der

Flächen durchaus mit mehr Aufwand verbunden, erklärt Schwarz. Früher war es üblich, das Mahdgut an Ort und Stelle zu zerhäcksel­n und als Mulch liegen zu lassen. Damit hatte sich die Arbeit gewisserma­ßen in einem einzigen Schritt erledigt. So einfach sei das heute nicht mehr. Das gelte auch für den Grabenschn­itt, wo heute erst einmal nur eine Seite des Grabens gemäht werden sollte, damit Insekten und anderes Getier, das vor dem Mäher flieht, auf der anderen Grabenseit­e noch Unterschlu­pf findet. Einige Wochen später kommt dann die andere Grabenseit­e dran. „Das kostet natürlich alles mehr Geld, wenn die Leute zweimal anrücken müssen“, sagt Schwarz. In Thannhause­n ist man bereit, diesen Mehraufwan­d zu leisten. »Kommentar

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Foto: Georg Schwarz Thannhause­r Bürger, Stadträtin­nen und Mitglieder der Stiftung Bienenwald pflanzten bei Burg Bäume und Sträucher im Rahmen einer ökologisch­en Ausgleichs­maßnahme für das neue Thannhause­r Gewerbegeb­iet.

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