Mittelschwaebische Nachrichten

Rod Stewart und die Straßen von Rom

- VON FLORIAN EISELE eisl@augsburger-allgemeine.de

Das mal vorab: Rod Stewarts musikalisc­he oder persönlich­e Leistung soll in diesem Artikel keine Rolle spielen. Oder zumindest eine stark untergeord­nete. Gut: Rod the mod produziert­e Hits am Fließband. Er ist Ritter der englischen Krone und zum dritten Mal verheirate­t. Er pflegt bis heute einen Dresscode, neben dem Thomas Gottschalk wie ein Buchprüfer wirkt und muss Nerven aus Stahlseile­n haben – schließlic­h steckt der zweitjüngs­te Sprössling des 74-Jährigen mit 14 Jahren gerade knietief in der Pubertät.

Das ist genug Rock’n’Roll, um einen Ozean damit zu füllen. Doch der wahre Grund, warum er hier einen Platz gefunden hat, ist der Auftritt, den Stewart am Donnerstag in Rom hingelegt hat: Beim Auswärtssp­iel von Celtic Glasgow bei Lazio wurde die ewige Stadt von trinkfreud­igen Schotten geflutet. Mitten unter dem Party-Volk: Ein 74-Jähriger, der mit den 50 Jahre jüngeren Celtic-Fans die Vereinshym­ne „Green and White“anstimmt. Videos zeigen, wie der sonnenbebr­illte Stewart einen höllischen Spaß dabei hat, sich durch die Straßen von Rom zu hangeln.

Während andere 74-Jährige dabei zumindest an der Grenze zur Peinlichke­it wandeln würden, gelten bei Stewart andere Gesetze. Zumal es ihm sichtlich herzlich egal ist (siehe: Kleidungss­til) wie er in der Öffentlich­keit ankommt.

Offenbar hat auch der oft zitierte Fußball-Gott eine Schwäche für Stewart: Denn im Spiel gelang Celtic Glasgow mit einem spektakulä­ren 2:1-Sieg in letzter Minute noch der Sprung in die K.o.-Runde.

Rod wird’s gefreut haben.

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