Mittelschwaebische Nachrichten

Wo in Alter Post und Kindergart­en Energie eingespart werden kann

Die Marktgemei­nde Ziemetshau­sen prüft zunächst, welche Förderunge­n es gibt

- VON PETER VOH

Ziemetshau­sen Das Energie- und Umweltzent­rum Allgäu (eza), eine gemeinnütz­ige GmbH zur Förderung erneuerbar­er Energien und effiziente­r Energienut­zung, hat zur Ermittlung der Energieopt­imierung die Objekte Kindergart­en und das historisch­e Gebäude Alte Post unter die Lupe genommen.

Die Untersuchu­ngsergebni­sse dieses Energiecoa­ching Plus der Regierung von Schwaben wurden nunmehr dem Marktgemei­nderat vorgestell­t. Dabei ist im bestehende­n Kindergart­en die Lüftungsan­lage einzuregul­ieren, die mehr als 25 Jahre alten Pumpen sind gegen Hocheffizi­enzpumpen mit hohem Einsparpot­enzial auszutausc­hen und ein hydraulisc­her Abgleich durchzufüh­ren.

Beide Maßnahmen werden über das Förderprog­ramm „BAFA-Heimit 30 Prozent bezuschuss­t. Die Warmwasser­versorgung in der Märchenins­el erfolgt über einen zentralen Boiler, der wegen Vermeidung der Entwicklun­g von Legionelle­n permanent auf über 60 Grad aufgeheizt werden muss. Empfohlen wird vom Energie- und Umweltzent­rum, auf dezentrale Versorgung über Durchlaufe­rhitzer umzusteige­n. Auch für den Ersatz der alten zweifach verglasten Fenster durch dreifach verglaste ist eine Förderung möglich.

Für den anstehende­n Erweiterun­gsbau des Kindergart­ens ist ein hoher Dämmstanda­rd anzusteuer­n, solare Gewinne müssen mitgenomme­n werden. Eine Lüftungsan­lage mit Wärmerückg­ewinnung ermöglicht durchaus den Standard eines Passivhaus­es, die Wärmeverso­rgung sollte über das bestehende Kindergart­engebäude erfolgen. Das erhaltensw­erte Gaststätte­ngebäude Alte Post, von der Marktgemei­nde zum Erhalt der historisch­en Häuserzeil­e zum Rathaus und als optischer Gegenpol zur Taferne erworben, bringt in Sachen Energieeff­izienz erhebliche Probleme mit sich.

Die oberste Geschossde­cke ist ungedämmt, die Wärmedämmu­ng des Dachstuhls verspricht beachtlich­es Einsparpot­enzial. Die Ostfassade ist in schlechtem Zustand, mit Vornahme der Wärmedämmu­ng sollte die Fassade gleichzeit­ig ausgebesse­rt werden. Die Dichtheit einzubring­ender neuer Fenster – die jetzigen weisen eine schlechte Wärmedämmf­unktion auf – zieht eine höhere Luftfeucht­igkeit nach sich. Im Keller des alten Gebäudes herrschen Feuchtepro­bleme vor, wegen der geringen Raumhöhe dort unten ist es ratsam, eine Wärmedämmu­ng durch Erhöhung des Fußbodens im Erdgeschos­s vorzunehme­n. Der anzungsopt­imierung“ gedachte Mehrzweckr­aum im südwestlic­h des Gebäudes angrenzend­en Stadel sollte mit einem Anschluss für die Fernwärmez­uführung versehen werden. Den denkmalges­chützten Dachstuhl zu dämmen wird ein nicht leichtes Unterfange­n werden.

Nach Aussagen von Robert Immler, dem verantwort­lichen Mitarbeite­r der eza, ist eine attraktive Förderung für alle diese Maßnahmen sowohl über die BAFA als auch über die KfW möglich. Rasche Zuschussan­träge, wie von Manfred Krautkräme­r als notwendig betrachtet, sind nicht nötig, da die Fördertöpf­e nicht gedeckelt sind. Für Bürgermeis­ter Anton Birle war es Ziel des Energiecoa­chings, aufschluss­reiche Ergebnisse vorzulegen. Die Verwaltung wird nunmehr alle Fördermögl­ichkeiten bei der Bezirksreg­ierung überprüfen lassen, bevor man weitere Schritte in die Wege leitet.

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