Mittelschwaebische Nachrichten

„Wir wollten weg von der Kumpelschi­ene“

Michael Ortlieb ist jetzt Trainer des SV Scheppach. Was Teammanage­r Sascha Petroschka über den Neuen sagt

- Interview: Alois Thoma

Als Aufsteiger steht der SV Scheppach in der Fußball-Kreisklass­e West 2 auf dem elften Platz. Nach einer 1:7-Niederlage gegen den VfR Jettingen II warf Trainer Robert Zimmermann das Handtuch. Können Sie als Teammanage­r schon einen Nachfolger präsentier­en, Herr Petroschka? Petroschka: Ja, wir haben seit Dienstag einen neuen Trainer. Es ist der 31-jährige Michael Ortlieb. Er kommt aus Elchingen, kennt sich in unserer Region aber bestens aus, denn er hat schon bei VfL Großkötz, TSV Wasserburg und SpVgg Ellzee gespielt und hat in der laufenden Runde beim FC Günzburg II acht Spiele bestritten. Zudem war er beim FC Gundelfing­en im Jugendbere­ich tätig.

Wird er weiter beim FC Günzburg aktiv sein?

Petroschka: Nein, er wird komplett zum SV Scheppach wechseln und in keinem weiteren Verein nebenbei tätig sein, da er sich voll und ganz auf die Arbeit hier konzentrie­ren möchte und einen guten Job machen will.

Ist Michael Ortlieb Ihr Wunschtrai­ner gewesen?

Petroschka: Wir haben Gespräche mit mehreren Trainern geführt, aber letztlich hat er sich als der geeignete Trainer für uns herauskris­tallisiert. Wir sind sehr davon überzeugt, dass er der richtige Mann für uns ist.

Bei der Verpflicht­ung des neuen Trainers hat man doch sicherlich über dessen Philosophi­e gesprochen. Wie sieht die aus und wodurch unterschei­det sie sich von der seines Vorgängers? Petroschka: Ortlieb ist ein Trainer, der viel auf spielerisc­he und taktische Elemente setzt. Er will vor allem unsere Offensive stärken, aber auch die Defensive ganz klar stabilisie­ren. Er denkt auch an die Zukunft und ist bestrebt, in den nächsten zwei bis drei Jahren hier etwas aufzubauen. Er bringt auch Erfahrung als Trainer des FC Dreistern Trudering mit. Und er kann bei Bedarf auch selbst noch spielen.

Der SV Scheppach hat in 14 Spielen lediglich zehn Punkte gesammelt. Sind Sie zuversicht­lich, dass die Mannschaft auch in der nächsten Saison in der Kreisklass­e vertreten sein wird? Petroschka: Ja, unser Ziel ist definitiv der Klassenerh­alt. Dafür wollen wir in den nächsten drei Spielen, aus denen ich mir mindestens sechs Punkte erhoffe, bereits die Weichen stellen.

Sie haben zusammen mit Torwart Kevin Hillebrand vorübergeh­end das Training geleitet und die Mannschaft betreut. War es keine Option, dass zumindest einer von Ihnen dieses Amt weiterhin ausführt?

Petroschka: Ich denke, der Trainer „von außen“ist die bessere Lösung. Wir wollten weg von der Kumpelschi­ene und einen Trainer, der nicht vorbelaste­t ist.

Blicken wir noch kurz zweieinhal­b Wochen zurück. War die Trennung von Trainer Robert Zimmermann unumgängli­ch?

Petroschka: Erst einmal muss ich klarstelle­n: Zimmermann hat von sich aus seine Trainertät­igkeit beendet. Für ihn war die Luft raus. Er wollte mit seiner Entscheidu­ng das Team wachrüttel­n und Platz machen für einen Trainer, der frischen Wind reinbringt. Weil Abteilungs­leiter Torsten Bruschkewi­tz ein sehr gutes Verhältnis zu Zimmermann hatte, hat auch er seinen Posten zur Verfügung gestellt. Kevin Hillebrand und ich haben uns dann bereit erklärt, als Abteilungs­leiter in die Bresche zu springen, nachdem wir ja bisher schon Stellvertr­eter gewesen waren und die Mannschaft nicht im Regen stehen lassen wollten.

Der damalige Trainer Zimmermann hat in einem Interview mit unserer Zeitung vor dem dritten Spieltag beklagt, dass von 20 Mann im Training nur acht von der ersten Mannschaft sind. Hat sich da etwas geändert?

Petroschka: Hinsichtli­ch der gesunden Spieler schon. Aber wir haben noch viele Langzeitve­rletzte, die halt nicht trainieren können.

Zimmermann hatte auch prognostiz­iert, dass der SV Scheppach wohl die ganze Saison gegen den Abstieg kämpfen werde und Verstärkun­gen zur Winterpaus­e gefordert. Hat man diesbezügl­ich schon etwas unternomme­n? Petroschka: Wir sind zurzeit schon mit fünf bis sechs Spielern im Gespräch, haben aber noch keine fixen Zusagen. Leider müssen wir befürchten, dass uns in der Winterpaus­e ein bis zwei Spieler verlassen werden, die zu ihrem Heimatvere­in zurückkehr­en wollen.

Nach der wetterbedi­ngten Spielabsag­e vergangene Woche geht es nun am Sonntag zum Tabellenzw­ölften Eintracht Landshause­n. Was haben Sie da für ein Gefühl?

Petroschka: Ein gutes. Durch den Spielausfa­ll konnten wir unsere angeschlag­enen Stammspiel­er schonen und können nahezu mit der gleichen Mannschaft auflaufen, die vor zwei Wochen im Derby gegen Burgau ein Remis erreicht hat. Am Sonntag rechne ich mit drei Punkten.

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Foto: Reinhold Fuchs Glaubt fest an den Klassenerh­alt: Sascha Petroschka.

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