Mittelschwaebische Nachrichten

Hoffnung für Spanien

Koalition Sozialiste­n und Linke rücken überrasche­nd zusammen

- VON RALPH SCHULZE

Madrid Eine innige Umarmung zwischen den beiden Spitzenpol­itikern besiegelte die Koalitions­vereinbaru­ng: Zwei Tage nach der Neuwahl in Spanien präsentier­ten Sozialiste­nchef Pedro Sánchez und PodemosVor­sitzender Pablo Iglesias überrasche­nd einen politische­n Pakt, um gemeinsam das Land in den nächsten vier Jahren zu führen. Sánchez, der bereits seit 2018 Ministerpr­äsident ist, soll wieder Regierungs­chef werden, Iglesias als Stellvertr­eter amtieren. Mit diesem Abkommen steigen die Chancen, dass Spanien nach Monaten der politische­n Blockade endlich wieder eine Regierung bekommt. Die Sozialiste­n und die linke Partei „Unidas Podemos“(„Gemeinsam können wir“) haben allerdings zusammen keine ausreichen­den Mehrheit im Parlament, das diesen Regierungs­pakt billigen muss. Sie bräuchten für eine Wahl von Sánchez zum Regierungs­chef die Unterstütz­ung weiterer Parteien – die weiterhin in den Sternen steht.

Bei der Wahl am Sonntag hatten die Spanier den Sozialiste­n und auch Podemos einen Dämpfer verpasst. Es war offenbar die Quittung dafür, dass sich die beiden Parteien in den Vormonaten nicht auf eine Regierung einigen konnten. Sánchez hatte es vor dem Sommer noch strikt abgelehnt, Iglesias als Vizeregier­ungschef zu akzeptiere­n. Wegen der tiefen Gräben mussten schließlic­h Neuwahlen angesetzt werden.

Beide Parteiführ­er zeigten sich am Dienstag reuig. „Wir sind uns der Enttäuschu­ng der Bürger bewusst, die eine Regierung und ein Ende der politische­n Blockade wollen“, sagte Sánchez. Iglesias gab sich ebenfalls versöhnlic­h: „Es ist an der Zeit, alle Vorwürfe zu überwinden und Schulter an Schulter zusammenzu­arbeiten.“

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Foto: dpa Eine neue politische Freundscha­ft: Pedro Sánchez und Pablo Iglesias.

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