Mittelschwaebische Nachrichten
Mobiles Bezahlen ist recht sicher
Studie Die Stiftung Warentest hat Geld-Apps für das Smartphone getestet. Sie schneiden gut ab. Einige Dinge aber sind verbesserungswürdig
Apps zum mobilen Bezahlen schützen in hohem Maße vor Betrug. Unbefugten Dritten sei es kaum möglich, auf Käuferdaten zuzugreifen. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest bei einem Vergleich von einem Dutzend Bezahl-Apps. Ein Grund für die Sicherheit ist, dass zum Beispiel anstelle von Kartendaten nur Stellvertreternummern übermittelt werden. Die Ergebnisse sind in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest zusammengefasst. Verbesserungsbedarf gibt es den Experten zufolge aber noch beim Datenschutz.
Nutzer müssten wissen, dass sie beim Zahlen per App Informationen über sich preisgeben, bemängelt die Stiftung Warentest. Bei der Mehrzahl der Anwendungen liege sowohl beim Datensendeverhalten als auch bei den Datenschutzbestimmungen „noch einiges im Argen“.
Denn: Die meisten Apps senden Daten, die für die eigentliche Zahlung unnötig seien – etwa den Standort des Nutzers. Der Dienstleister erfahre auf diese Weise, in welcher Filiale einer Kette man einkauft oder in welchem Restaurant man gegessen hat. Die Warentester stehen hier auf dem Standpunkt, dass der App-Anbieter solche Informationen nicht braucht. Eine Sonderstellung nehmen in diesem Zusammenhang Anwendungen ein, die in erster Linie Kunden-Apps etwa von Supermarkt-Ketten oder Bonusprogramm-Anbietern sind und das Bezahlen nur als Zusatzfunktion anbieten. Diese Apps sammeln Daten und sollten nur von Kunden verwendet werden, denen es nichts ausmacht, gläsern zu sein, warnen die Warentester.
Während Zahlungen über Kunden-Apps meist mit der Eingabe von Einmal-PINs oder dem Scannen von QR-Codes an der Kasse ausgelöst werden, funktionieren fast alle Bezahl-Apps über die NahfunkTechnologie Near Field Communication, kurz NFC. Es reicht dann, das Handy einige Zentimeter über das Lesegerät an der Kasse zu halten. Das Bezahlen geht auf diese
Kontaktloses Bezahlen an vielen Kassen möglich
Weise Finanztest zufolge recht schnell: Verwendet man ein Smartphone oder eine Smartwatch, dauere der Bezahlvorgang nur drei bis elf Sekunden.
NFC-kompatibel sind den Angaben zufolge bereits etwa 800000 Kassenterminals in Deutschland. Wer die Technik nutzen möchte, muss klären, ob sein Smartphone, seine Smartwatch oder sein Fitnessarmband NFC-fähig ist – und ob seine Bank den gewünschten Bezahldienst unterstützt.
Ohne den Umweg über Apps und Mobilgeräte funktioniert kontaktloses Bezahlen an Kassenterminals übrigens auch: In den meisten neu ausgegebenen Bank- und Kreditkarten stecken NFC-Chips.