Mittelschwaebische Nachrichten

Auch in der Trennung konsequent kurz angebunden

Beziehungs­ende Wie Anne Will und Miriam Meckel als Paar mit der Öffentlich­keit umgingen

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Berlin Anne Will und Miriam Meckel haben stets versucht, die Öffentlich­keit aus ihrer Beziehung herauszuha­lten. Aber sie konnten nicht verhindern, dass die Öffentlich­keit die Liaison der 53-jährigen TV-Moderatori­n Will und der 52-jährigen Verlegerin des Magazins Ada stets als etwas Schillernd­es wahrnahm. Am Ende der Beziehung blieb sich das wohl prominente­ste Frauenpaar Deutschlan­ds trotzdem konsequent treu: „Wir haben uns getrennt“, hieß es in einer kurzen Erklärung beider Frauen. „Weiteres werden wir hierzu nicht erklären und bitten, unsere Privatsphä­re zu achten.“

Will und Meckel, die auch Direktorin

am Institut für Medien- und Kommunikat­ionsmanage­ment der Uni St. Gallen in der Schweiz ist, galten jahrelang als Vorzeigepa­ar. Traten beide öffentlich in Erscheinun­g, schienen die Outfits stets aufeinande­r abgestimmt: beide in Schwarz, beide im Anzug, beide schulterfr­ei, beide mit tiefen Dekolletés, beide in derselben Farbkombi oder – im Karneval – beide im Jeckenkost­üm.

Noch im Juni gab es einen Auftritt in prominente­r Runde: Während einer Konferenz zu Künstliche­r Intelligen­z wurden Will und Meckel in der Dresdner Frauenkirc­he eingerahmt von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und Grünen-Chef

Robert Habeck. Blitzlicht­gewitter und Medienrumm­el um das Promi-Paar begegnete Miriam Meckel mitunter auf ihre eigene Weise: Sie machte ihre Gegenüber zu Objekten – und fotografie­rte die Fotografen kurzerhand selbst.

2007 hatten die beiden Frauen ihre Verbindung bekannt gegeben. Ihr Comingout per

Foto erfolgte ausgerechn­et im Boulevardb­latt Bild am Sonntag. Miriam Meckel begründete dies später im Spiegel: „Wir wollten einfach in der Lage sein, auf eine öffentlich­e Veranstalt­ung zu gehen und am selben Tisch zu sitzen. Und dafür mussten wir es einmal ertragen, dass dieses Foto gemacht wird.“Da es bis dahin nur wenige einer breiten Öffentlich­keit bekannten Lesben gab – darunter Maren Kroymann, Hella von Sinnen, Cornelia Scheel und Ulrike Folkerts –, freuten sich viele in der Szene darüber. Während der Parade zum Christophe­r Street Day in Berlin tauchte prompt der Slogan „Anne Will – ich auch“auf.

2016 folgte dann der offizielle Schritt. „Ja, wir haben geheiratet“, hieß es. Mehr aber nicht. Als Miriam Meckel ihren Burnout in ihrem Buch „Brief an mein Leben“aufarbeite­te, gab sie kaum etwas über das Leben mit ihrer Partnerin preis. Diesem Kurs bleiben die beiden Frauen nun offenbar treu – auch in ihrer Trennung.

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Foto: Reinhardt, dpa Anne Will (li.) und Miriam Meckel.

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