Mittelschwaebische Nachrichten

Die Panther agieren auf Augenhöhe

Eishockey Aber die Augsburger verspielen im Achtelfina­le der Champions Hockey League beim 2:2 gegen den EHC Biel einen 2:0-Vorsprung. Das Rückspiel ist am Dienstag in der Schweiz

- VON MILAN SAKO

Augsburg Eine beherzte Leistung boten die Augsburger Panther in der Champions Hockey League. Nach einer 2:0-Führung musste sich der AEV im Achtelfina­l-Hinspiel gegen den Schweizer Spitzenklu­b EHC Biel mit einem 2:2 (1:0, 1:0, 0:2) zufriedeng­eben. Im Rückspiel in einer Woche in Biel hat Augsburg noch alle Chancen auf den Viertelfin­alEinzug. Der Sieger erreicht die Runde der letzten Acht.

„Wir haben 60 Minuten durchgehen­d gutes Eishockey gezeigt. Biel war stark. Leider haben wir die 2:0-Führung nicht ausbauen können. Letztendli­ch geht die Serie über 120 Minuten“, bilanziert­e AEV-Trainer Tray Tuomie.

Wie schon in den bisherigen internatio­nalen Partien sorgten die AEV-Fans unter den 5580 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion für Gänsehaut-Atmosphäre. Die eigenen Lieblinge feuerten die Besucher lautstark an, die Eidgenosse­n wurden ausgepfiff­en, nur weil sie das Eis – Eishockey-Atmosphäre wie früher. In der Fan-Challenge der Gruppenpha­se landete der reisefreud­ige Panther-Anhang unter 32 Startern auf dem dritten Platz hinter Belfast und Klagenfurt. Die 4000 Euro Prämie spendeten die Anhänger für den AEV-Nachwuchs.

Zusätzlich­en Grund zum Jubeln gab es schnell. Nach nur 28 Sekunden brodelte es erstmals in der Augsburger Betonschüs­sel. Das Zuspiel für die 1:0-Führung gab der nach seiner Gehirnersc­hütterung wieder genesene Spielmache­r Drew LeBlanc. Danach verlud Stürmer Jaroslav Hafenricht­er mit einer Körpertäus­chung Biel-Torwart Elien Paupe und schob den Puck lässig zum 1:0 ins leere Tor. Ein optimaler Start. Offenbar hatte ein früherer Trainer-Kumpel dem Augsburger Coach die richtigen Tipps gegeben. „Ich habe mich lange mit Jeff Tomlinson, der in Rapperswil trainiert und bereits zwei Mal gegen die Bieler gespielt hat, unterhalte­n und er hat mir einige Hinweise gegeben“, erklärte Tray Tuomie, der seiner Mannschaft die richtige Taktik mit auf den Weg gab.

Zudem gingen die Augsburger giftig zu Werke und starteten in den zweiten Abschnitt genauso furios wie in das erste Drittel. Diesmal gab Sahir Gill die Vorlage und 55 Sekunden nach der Pause platzierte Matt Fraser den Puck zum 2:0 im Netz. Der Augsburger CHL-Topscorer erzielte im siebten Europa-Einsatz bereits seinen achten Treffer. In der Deutschen Eishockey-Liga läuft es für den Kanadier noch nicht wie geschmiert, dort steht Fraser nach 17 Partien erst bei zwei Toren.

Den Schweizer Fans schien das Zwischenre­sultat weniger zu schmecken. Hinter dem GästefanBl­ock flogen Bierbecher auf die Polizei. Anschließe­nd kamen in einem Handgemeng­e Schlagstöc­ke zum Einsatz. Die Gäste-Toilette wurde zeitweise abgeriegel­t. Es gab vier leichtverl­etzte Polizisten und drei Festnahmen. Auf dem Eis ging es ebenfalls hoch her. Die Panther spielten nun wie aus einem Guss und versäumten es bei einer 5:3-Überbetrat­en zahl, ihren Vorsprung auszubauen. Auf der Gegenseite behielt der ruhige Olivier Roy meist den Überblick. Erst in der 48. Minute war der Kanadier im AEV-Tor geschlagen. Stefan Ulmer verkürzte für den Zweiten der Schweizer National League auf 1:2. Wenig später gelang EHC-Torjäger Toni Rajala das 2:2.

Zum Rückspiel am kommenden Dienstag in Biel reisen die Panther mit einigen Hoffnungen und noch größerer Unterstütz­ung aus der Heimat an. Wie schon nach Liberec fährt ein Sonderzug mit 800 Fans in die Schweiz. Insgesamt werden wohl rund 1200 Augsburger die Mannschaft beim Kampf um den Einzug ins CHL-Viertelfin­ale in der Tissot-Arena unterstütz­en. Augsburger Panther Roy – Valentine, Lamb; Tölzer, Haase; Sezemsky, McNeill; Rogl – Hafenricht­er, LeBlanc, Payerl; Holzmann, Gill, Fraser; Callahan, Stieler, Trevelyan; Sternheime­r, Ullmann, Mayenschei­n; Lambacher Tore 1:0 (1.) Hafenricht­er (LeBlanc, Valentine), 2:0 (21.) Fraser (Gill), 2:1 (48.) Ulmer, 2:2 (54.) Rajala (Ullström) Zuschauer 5580 Strafminut­en 8 – 6

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Foto: Klaus Rainer Krieger Matt Frazer (links) und Yannik Rathgeb tauschen hier nicht gerade Freundlich­keiten aus. Am Ende trennen sich die Panther von Biel 2:2.

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