Mittelschwaebische Nachrichten
Zverev sorgt für ein „Wow“
Tennis Mit seiner Vorstellung gegen Nadal bei den ATP Finals überrascht der 22-Jährige
London Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger gratulierte begeistert und überreichte ein Trikot des FC Chelsea, Boris Becker entfuhr ein „Wow“und „Was für ein Match!“. Alexander Zverev hat mit seinem Sieg gegen den Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal bei den ATP Finals den zuletzt eher dezenten Hoffnungen auf eine Wiederholung seines Vorjahres-Triumphes einen ungeahnten Schub verpasst. Vor dem zweiten Gruppenspiel gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas am Mittwoch (21.00 Uhr/Sky) steht der 22 Jahre alte Hamburger jedenfalls plötzlich wieder im Rampenlicht – auch bei der internationalen Presse.
„Ich habe hoffentlich noch ein paar Matches vor mir“, sagte Deutschlands bester Tennisprofi nach dem 6:2, 6:4 gegen den 19-maligen Grand-SlamChampion Nadal. Im besten Fall noch derer vier: zwei weitere Vorrundenspiele gegen Tsitsipas und den Russen Daniil Medwedew, das Halbfinale am Samstag und das Endspiel am Sonntag. Ob dieser schnelle blaue Betonboden in der Londoner O2-Arena ein „magischer Court“für ihn sei, wurde Zverev gefragt. Im vergangenen Jahr sein erster großer Titel, jetzt dieser Sieg gegen die Nummer eins in der Welt? „Es ist definitiv ein Ort und ein Platz, den ich liebe“, sagte der 22 Jahre alte Hamburger. „Er holt das Beste aus mir raus.“In der Tat bot Zverev gegen Nadal eine der bemerkenswertesten Vorstellungen seiner wechselhaften Saison, die er selbst als „hart“bezeichnet hatte. Die Turbulenzen mit der Trennung von Trainer Ivan Lendl oder dem
Rechtsstreit mit seinem Ex-Manager machten ihm derart zu schaffen, dass eine Auswirkung auf seine Darbietungen auf der Tour nicht zu leugnen war. Doch spätestens mit dem Wechsel zum Management, das auch Roger Federer betreut, scheint Zverev gefestigter. Den 84-minütigen Auftritt gegen Nadal bezeichnete er als „kleines Highlight des Jahres“. Zwar wirkte Nadal gut eine Woche nach seinem Nicht-Antritt zum Halbfinale beim Masters in Paris wegen einer Bauchmuskelverletzung nicht gänzlich auf der Höhe seines Könnens, doch er wollte seinen körperlichen Zustand nicht als Entschuldigung anführen.
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